„Wir sehen die Zukunft bunt!“
Es war wieder so weit: Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses präsentierten im Rahmen der abendlichen Präsentations- und Informationsveranstaltung der Begabtenförderung am Gymnasium Siegburg Alleestraße (GSA) ihre Projektarbeiten zum Thema „Zukunftswerkstatt – kreative Zukunftsideen“, an denen sie ein ganzes Schuljahr geforscht und gearbeitet hatten. Dieses Leitthema wurde als eine Methode der Zukunftsforschung nun zum zweiten Mal im Projektunterricht erfolgreich durchgeführt, um den Lernenden eine Vorgehensweise zur Freisetzung ihrer kreativer Zukunftsideen in ihren individuellen Interessensbereichen aufzeigen zu können.
Die diesjährigen Projektarbeiten deckten eine beeindruckende Bandbreite an Themen ab: von naturwissenschaftlich-technischen Fragestellungen über geistes- und gesellschafts-wissenschaftlichen Erkundungen bis hin zu künstlerischen Arbeiten.
Lilli Werner und Fritz Volkmer der aktuellen EF hatten in Anlehnung an einen Trend auf TikTok geforscht, wie sie ihre positive Vision der Zukunft mithilfe einer psychologischen Methode manifestieren können und ihren Beitrag beim Schülerwettbewerb „Jugend präsentiert“ eingereicht. Mit ihrem diesjährigen Beitrag konnten sie sich nun zum zweiten Mal in Folge für das „Jugend-präsentiert“-Finale in Düsseldorf und Wuppertal qualifizieren und dem Publikum demonstrieren, wie man mit einer positiven Grundeinstellung seine persönlichen Zukunftswünsche mitgestalten kann. Konrad Hebeler (8b) und Anton Götten (8d) hatten unterdessen mit der Kritikphase der Zukunftswerkstatt entdeckt, was sie im Vergleich zu unserem bekannten Bildungssystem in Zukunft anders gestalten würden. Ihr Filmbeitrag „Schule – 2.0“ – an diesem Abend aus Zeitgründen lediglich als Trailer vorgeführt – fand hierbei nicht nur bei Schülerinnen und Schülern großen Anklang.
Julian Müller und Quentin Veehmayer (EF) setzten sich letztes Schuljahr mit dem strategischen Brettspiel Schach auseinander und haben nicht nur die amtierenden Schachweltmeister, sondern auch die Schachcomputer, die – insbesondere durch Künstliche Intelligenz (KI) – immer leistungsfähiger werden unter der Fragestellung „Maschine vs. Mensch – wer ist besser im Schach?“ unter die Lupe genommen. Mit der Fragestellung „Journalismus in Deutschland – Fake- oder Fact-News?“ setzten sich Lea Hutner (ehemalige 10b) und Lea Sampels (ehemalige 10d) ein ganzes Schuljahr kritisch auseinander und sind dabei auf den Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer Verlagsgruppe aufmerksam geworden. Diese Verlagsgruppe verlegt nicht nur die Bild-Zeitung, sondern auch viele weitere Tageszeitungen wie „Die Welt“. Ihre Recherchen über den Journalismus in Deutschland fassten sie in Form eines Trailers zusammen, der das Publikum zum Nachdenken des eigenen Nachrichtenkonsums anregte.
Aus derselben Jahrgangsstufe hatte Klara Lenz (ehemalige 10a) eingangs vor, die Gedanken, die sich ein Mädchen in ihrem Alter über die Zukunft macht, in Form eines Theaterstückes zu konzipieren und im Laufe des letzten Schuljahres wurde aus ihrem Eingangsprojekt ein Potpourri aus verschiedenen Kurzgeschichten. Klara führte das Publikum in einer kurzen Lesung in ihr literarisches Werk „Doch nicht gescheitert! – Geschichten und Gedanken einer 16-Jährigen“ ein, das durch eine sehr authentische Art großen Zuspruch bei den Zuhörern fand. Die gemischte Schülergruppe der aktuellen Klassen 9c und 10d – Amin Boutouil, Liam Johnson und Bogdan Karachanski – beschäftigten sich letztes Schuljahr intensiv mit dem Thema „Energie der Zukunft“ und der Möglichkeit von Kernfusionskraftwerken. Ihre Projektideen veröffentlichten sie in einer selbst erstellten Website, auf der man sich ausführlich informieren kann. Paul Stasch aus der aktuellen Klasse 9a recherchierte ebenfalls zu einem ähnlichen Thema – „Was ist die Energie von morgen?“. Paul beschäftigte sich inhaltlich vorweg mit dem schweren Reaktorunfall, einem sogenannten Super-GAU, im sowjetischen Kernreaktor in Tschernobyl im April 1986, wobei er auf die Geschichte eines schwedischen Atomphysikers stieß, der die Länder Europas erst auf diesen GAU aufmerksam machte, was er in einem selbst erstellten Kurzfilm vorführte.
Unter der Fragestellung, ob wir auf die Kernkraftenergie in Europa in Zukunft ganz verzichten können, erstellte Paul eine eigene Website, auf der man sich dazu gründlich informieren kann.
Die Schülergruppe der aktuellen 7b – Philipp Kroeber, Klemens Muth und Malik Schenk – setzten sich mit der Fragestellung „Mobilität der Zukunft“ gründlich auseinander. Das Dreiergespann beschäftigte sich insbesondere mit der autonomen Fortbewegung als DIE Mobilität der Zukunft und führte dazu auch eine umfangreiche Befragung durch. Ihre digitalen Ergebnisse stellten sie zusammenfassend bei der Abendveranstaltung dem Publikum vor. Über die Zukunft unserer Ozeane machte sich Marie Jung aus der aktuellen 10b intensiv Gedanken und verfasste in einem kreativen Projekt ihren Science-Fiction-Roman „Aquamarin – Das Mysterium Ozean“. Die Protagonistin Yuna ist Meeresbiologin und verschwindet auf einmal während eines Tauchganges. Da bereits alle Exemplare ihres Romans an diesem Abend bereits vergriffen waren, konnten sich die Interessierten der Abendveranstaltung auf eine Bestellliste setzen. Der Ansturm war entsprechend groß. Aus derselben Klasse 10b hatte sich Viktoria Liampos nicht nur mit der „Kunst in Zukunft“ durch die Möglichkeit von KI intensiv auseinandergesetzt, sondern gestaltete selbst unglaublich gute Bleistiftporträts, die ihre Begabung des Zeichnens besonders gut zum Vorschein brachten.
Christoph Putzka aus der aktuellen 7d hatte sich derweil mit der Anwendung von Geographischen Informationssystemen (GIS) in Zukunft intensiv auseinandergesetzt und dazu ein entsprechendes GIS-Programm erstellt, das als digitaler Stadtrundgang der Zukunft Informationen zu verschiedenen Standorten der Stadt Siegburg bereithält. Christoph lud an diesem Abend die Interessierten zu einem digitalen Stadtrundgang durch Siegburg an seinem Stand ein.
Die vielfältigen und thematisch breit gefächerten Zukunftsprojekte überzeugten und inspirierten die Schulleitung, Eltern, Lehrkräfte sowie die vielen „Neuzugänge“ des diesjährigen Projektkurses im Rahmen der Abendveranstaltung der Begabtenförderung am GSA.
Der Projektunterricht wurde für besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler am GSA eingerichtet. Der Unterricht im jahrgangsstufenübergreifenden Projektkurs der Sekundarstufe I findet als wöchentliche Einzelstunde statt.
Einige digitale (Teil-)Projekte der Schülerinnen und Schüler folgen in Kürze auf der Homepage.
(Text: Dr. Christina Müller, Fotos: Carla Stern, Dr. Christina Müller)