Soziale Kompetenzen gelten als die Power Skills der Arbeitskräfte im 21. Jahrhundert. Aber wie lernt man Empathie und Zusammenarbeit? Am Gymnasium Siegburg Alleestraße verfolgt man dafür bereits seit 2007 das „Afrika-Projekt“. In der Afrika-AG von Fachlehrer Ralf Menge nimmt man unseren Nachbarkontinent aus verschiedenen Perspektiven in den Blick, am „Tag für Korogocho“ selbst können dann alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums mitmachen.
Die Grundidee ist: Schüler helfen Schülern! Am Tag für Korogocho findet kein Unterricht statt, sondern die Schülerschaft packt aktiv mit an – manche gehen an dem Tag arbeiten, andere Verkaufen Süßigkeiten, veranstalten Flohmärkte, Dosenwerfen, backen Muffins oder helfen in der Nachbarschaft aus. Jedes Jahr überraschen einige Klassen mit besonders neuen, kreativen Ideen. Der Erlös all dieser Aktion wird dabei gespendet. Selbst einzelne Klassen haben dabei schon einiges sammeln können: So hat eine einzelne Klasse in einem Jahr bereits einmal über 10.000 € für den guten Zweck gesammelt. Die gesamte Schulgemeinschaft kann so also zu einer Kraft werden, die nachhaltige Veränderung anstößt und ermöglicht – angetrieben durch das Geld hilfsbereiter Siegburger.
Geld, dass bei unserem Partner in Kenia viel Gutes bewirken kann! Hier arbeitet das GSA mit CARE Deutschland e.V. mit Sitz in Bonn und der kenianischen Ayiera-Initiative zusammen. Hamilton Ayiera Nyanga, welcher selbst aus den Slums von Nairobi in Kenia stammt, gründete die Initiative mit dem Preisgeld, welches er selbst beim „Homeless World Cup“ 2006 in Südafrika mit Straßenfußball gewann. Die Idee: Die Kinder, welche oft ein tristes Dasein in den weiten Müllhalden des 150.000 Einwohner starken Slums Korogocho (auf deutsch so viel wie: „Abfall“) fristen, für Bildung zu begeistern und sie zu versorgen. Das gesammelte Geld hilft dabei das Schulgeld der Kinder zu bezahlen, unterstützt aber auch lokale Gesundheitsprojekte in Zusammenarbeit mit „German Doctors“. Schon für ca. 120 Euro kann die Sekundarschulbildung eines Schülers in Nairobi für ein Jahr bezahlt werden. Das GSA begleitete dabei auch Erfolgsgeschichten wie zum Beispiel die von Brian Onyango, der vom Slumkind zum Uniabsolventen wurde und nun selbst auch bei der Initiative mitarbeitet und bereits in der Aula des GSA gehört wurde. Auch Hamilton Ayiera besuchte das GSA mehrfach, klärte über die Arbeit vor Ort auf und gab Einblicke in die Lebenswirklichkeit in Kenia. Dazu besuchte er nicht nur verschiedene Klassen für den direkten Kontakt, sondern gab auch in der Aula vertiefende Einblicke in sein spannendes Leben und seine Arbeit in der Initiative.
Seit 2016 alleine erreichte die Ayiere-Initiative so mehr als 1000 Kinder und Jugendliche vor Ort, die ohne Arbeit des Zentrums wohl die importierten Müllberge nach Verwertbarem durchsuchen müssten. Fußball blieb dabei aber Thema: Denn mittels des Spiels motivierte er die Kinder zu kommen – und um mitzuspielen auch zur Schule zu gehen. Da die Absolventen auch Unterstützer der Initiative vor Ort werden, hat die Hilfe einen sehr nachhaltigen Effekt und nach und nach kann sich der Slum wandeln. Daher ist auch das erklärte Ziel für den Tag für Korogocho für die Schülerinnen und Schüler am GSA „Slum-Changer“ zu werden.
Testimonial der Universitätsstipendiatin Tabitha Mukami