Wenn Austausch bewegt – Klimabewusstsein, Freundschaften und starke Erlebnisse!
Wie fühlt es sich an, wenn man mit Menschen aus einem anderen Land gemeinsam an Lösungen für die Zukunft arbeitet – und dabei die Welt ein kleines Stück besser versteht? Genau das erlebten 26 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 vom GSA und 27 französische Jugendliche vom Collège und Lycée Stendhal in Grenoble beim diesjährigen Frankreichaustausch unter dem Motto: „Klimawandel und Gesundheit“.


Grenoble – Wissenschaft trifft Alpenzauber
Die erste Begegnung fand vom 10. bis 18. März in Grenoble statt –der größten französischen „Alpenstadt“, in der sich Natur, Umweltbewusstsein, Wissenschaft und Stadtleben auf beeindruckende Weise verbinden. Nach intensiver Vorbereitung in Frankreich und Deutschland –bei uns durch unsere AG „Austausch“, die das Programm mitgestaltete und eigene Umweltunterthemen vorbereitete – erwartete uns ein vielseitiges Programm: Workshops, Exkursionen und Diskussionsrunden rund um den Klimawandel.
Höhepunkte in Frankreich waren u.a. der Besuch des „Institut des géosciences de l’environnement“ (IGE), wo wir die Zusammenhänge zwischen Gletscherveränderungen, Klimadaten und menschlichen Einflüssen erforschten. Gemeinsam mit französischen fresqueurs und fresqueuses (extra ausgebildetem Personal) stellten wir in deutsch-französischer Gruppenarbeit ein deutsch-französisches Klimapuzzle, die fresques du climat, her, die den Klimawandel mit Gesundheit, Migration, Hunger und geopolitischen Entwicklungen verknüpften.


Im musée de l’eau in Pont-en-Royans erfuhren wir, wie der Wasserkreislauf durch den Klimawandel aus dem Gleichgewicht gerät – mit Dürre, Starkregen und Überschwemmungen. Doch auch Lösungen standen im Mittelpunkt: Wir lernten mehr über grüne Energiequellen wie Wasserkraftwerke und ihre klimafreundliche Wirkung.
Natürlich durfte auch das Staunen nicht fehlen: In der atemberaubend schönen Grotte de Choranche erlebten wir die magische Welt unter der Erde, in Annecy genossen wir den Blick auf einen der schönsten Seen Europas und schwebten mit der historischen Seilbahn zur Bastille, dem berühmten Hausberg Grenobles.
Siegburg – Wald, Wasser, Wissen
Beim Rückbesuch vom 2. bis 10. April drehte sich alles um unsere Region, ihre Natur und unsere Verantwortung. Nach dem Willkommensprogramm, unserer Stadtrallye und einem freundlichen Empfang im Stadtmuseum mit dem Bürgermeister ging es weiter mit spannenden Aktivitäten und Workshops, um das Bewusstsein und das eigene Handeln klimafreundlicher zu machen: Im Schokoladenmuseum Köln arbeiteten wir im Workshop „Durable et équitable“ zur nachhaltigen Kakao-Produktion.

Ein Höhepunkt war unser selbst ernannter „Umwelttag“ mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.: Gemeinsam pflanzten wir Hainbuchen und Eichen und erfuhren in Mitmach-Stationen, wie Wälder CO₂ binden, Wasser speichern und das Klima positiv beeinflussen. Im Gasometer Oberhausen tauchten wir mit der Ausstellung „Ozeane“ tief in die Schönheit und Bedrohung unserer Weltmeere ein – ein eindrucksvoller Moment der Auseinandersetzung mit der Zerbrechlichkeit unseres Planeten. Auch die Region rund um Andernach wurde erkundet: Beim Besuch des Kaltwassergeysirs erfuhren wir nicht nur Spannendes über Vulkanismus, sondern auch über natürliche versus menschengemachte Treibhausgase.
Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz: Ob Gruppenspiele im Stadion, Klettern im Hochseilgarten, oder die legendäre Freitagabendparty im Kulturcafé – es wurde gelacht, getanzt, geklettert und gefeiert.
Mehr als ein Austausch – ein gemeinsames Projekt
Was unseren Frankreichaustausch besonders macht? Wie auch schon in den letzten Jahren sind die Schülerinnen und Schüler nicht nur Teilnehmende, sondern aktiv Mitgestaltende – sie entwickeln diesmal Filmideen, holen Drehgenehmigungen ein und produzieren in der AG „Austausch“ kurze Dokumentarfilme, die ihre Perspektive auf Umwelt und Europa sichtbar machen. Unsere Schülerinnen und Schüler gestalten das Projekt aktiv mit– vorher, mittendrin und nachher.
Ein herzliches Merci und Danke
Ein besonderer Dank geht an alle Beteiligten: an unsere engagierte Deutschlehrerin Cathie Meylan vom cité scolaire Stendhal für die Planung in Frankreich, an unsere engagierten französischen und deutschen Lehrkräfte Frau Ruyet, Frau Reifenrath, Frau Nettesheim, Frau Diehl und Herrn Kraus, die beim Programm unterstützt und begleitet haben, an das Musée de l’eau Pont en Royans, an den Gasometer Oberhausen, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V., – und natürlich an euch, liebe Schülerinnen und Schüler, sowie an die Eltern, die mit großer Gastfreundschaft zum Erfolg dieses Austauschs beigetragen haben! Auch bedanken wir uns beim Partnerschaftsverein für die großzügige Bewirtung mit Pizzen an unserem Abschiedsabend!
Und obwohl die Koffer längst wieder ausgepackt sind – der Austausch geht weiter: In der Nachbereitungsphase entstehen nun die Kurzfilme, die unsere Projektthemen dokumentieren: Filme, die zeigen, wie junge Menschen Grenzen überschreiten – nicht nur geografisch, sondern auch im Denken.
Dass der Earth Day in diesem Jahr am 3. Mai stattfand, verleiht dem Austauschprojekt besondere Aktualität. Überall auf der Welt wurde an diesem Tag zum Handeln für unseren Planeten aufgerufen – unsere Schülerinnen und Schüler haben durch ihr Engagement gezeigt, dass auch junge Menschen grenzüberschreitend Verantwortung übernehmen können.
(Text/Fotos: Birthe Gesellchen)