Fünf EF-Geographie-Kurse des Gymnasium Siegburg Alleestraße besichtigen den Braunkohletagebau in Garzweiler
Nach einer Studie der AG Energiebilanz e.V. stammen ca. 40 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Kohlekraftwerken. Aus diesem Grund wird der Braunkohletagebau in Garzweiler weiter betrieben. Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen die Förderung fossiler Energieträger hat, konnten alle fünf EF-Geographie-Kurse in Begleitung ihrer Lehrer Andrea Heinzen, Christina Müller, Jonathan Leh und Elsa Hernekamp-Schmidt in Erfahrung bringen.
Der moderne Energiehunger, den die Schülerinnen und Schüler bei einer Führung durch Mitarbeiter von RWE Power erleben konnten, wird schnell deutlich: In keinem anderen Bereich der industriellen Erschließung in Deutschland werden Landschaft und Natur vom Menschen so weitgehend beeinflusst wie beim Abbau von Braunkohle.
Die Dimensionen sind gewaltig: Großflächig muss über die Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft dem Tagebau weichen, landwirtschaftliche Nutzflächen und ganze Siedlungen verschwinden, Flüsse, Straßen und Eisenbahnlinien müssen verlegt werden. Dafür arbeiten 1725 Beschäftigte auf fast 31 km². Die Schaufelradbagger, die in der Führung vom Bus aus ganz nah gesehen werden konnten, gehören zu den größten Baggern der Welt.
Im Prozess der “Energiewende” wird zwar immer mehr Kritik an fossilen Energieträgern laut, doch die “letzte Runde” des Braunkohletagebaus scheint erst 2045 gekommen, bis dahin soll dieser noch weitergehen. Grund genug für die Schülerinnen und Schüler die Zwangsumsiedlung durch die Braunkohleförderung noch kritisch zu hinterfragen, nachdem man “neue” Ortschaften und Rekultivierungsflächen ganz aus der Nähe besichtigte. Ob 2045 dann wirklich Schluss ist, entscheiden die Exkursionsteilnehmenden dann bereits selber mit.
(Text hk/cm, Fotos: Heinzen)