GSA Schülerin Luise Scherer (Q1) beim größten Cello-Orchester Europas
Es gibt Momente, in denen Musik ganze Orte verwandelt: Wenn in Rutesheim jedes Jahr der erste Bogenschwung durch die Probenräume gleitet, wird aus der kleinen Stadt ein Zentrum internationaler Cellokunst. Genau in dieser besonderen Atmosphäre fand sich in diesem Jahr erneut eine Schülerin des GSA wieder – und das bereits zum siebten Mal: Luise Scherer (Q1), die seit Jahren Teil des außergewöhnlichen Cello-Orchesters der renommierten Cello Akademie Rutesheim ist.
Die Cello Akademie Rutesheim ist weit mehr als ein Festival. Sie ist eine musikalische Begegnungswoche, die Cello-Begeisterte unterschiedlichster Generationen zusammenführt: von Siebenjährigen bis hin zu über Neunzigjährigen, aus ganz Europa, Asien und den USA.


Für Luise ist gerade diese Vielfalt ein besonderer Reiz: Die verschiedenen Stimmen des Orchesters sind so abgestimmt, dass sowohl Anfänger als auch sehr Fortgeschrittene mühelos ihren Platz finden.
„Man kann immer mitspielen – egal wie lang man schon Cello spielt“, erzählt sie. Das 80–120 Personen starke Cello-Orchester studiert jährlich ein neues Programm ein – ein farbenfrohes Cross-Genre-Repertoire, das von Klassik über Oldies bis hin zu Rock und Pop reicht. Ob Queen, Metallica, Billie Eilish oder ABBA – arrangiert von den Orchesterdirigenten Gunther Tiedemann und Rupert Gillett entsteht ein Klangbild, das traditionelle Konzertsäle mit seiner Wucht wie mit seiner Leichtigkeit füllt.
Bereits zwei Monate vor Festivalbeginn bereitete sich Luise mit digitalen Playalongs vor, die das Zusammenspiel aller Stimmen simulieren und sowohl im Originaltempo als auch verlangsamt zur Verfügung stehen.
Eine sinnvolle Grundlage – denn die Probenphase in Rutesheim ist kompakt und intensiv: Vier Tage, aufgeteilt in Stimmgruppen und Tutti, in denen vor allem Klang, Balance und Zusammenspiel im Fokus stehen. Untergebracht wurde Luise bei einer Gastfamilie – eine Tradition, die das Festival prägt und viele persönliche Begegnungen ermöglicht. „Die Menschen sind total herzlich. Man fühlt sich sofort willkommen“, berichtet sie.

Neben den eigenen Proben nutzt Luise die freie Zeit, um Meisterkurse internationaler Studierender zu besuchen. Wer gut organisiert ist, kann hier wertvolle Impulse fürs eigene Spiel mitnehmen. Abends locken Konzerte, bei denen sowohl Dozierende als auch ausgewählte Talente gemeinsam auftreten. Den Höhepunkt der Woche bildet das große Cello-Orchesterkonzert am Freitag, das mittlerweile aufgrund des großen Publikumsinteresses gleich zweimal aufgeführt wird. „Es ist einzigartig, mit 120 weiteren Cellistinnen und Cellisten zu proben und auf der Bühne zu sitzen“, sagt Luise. Und wenn sie davon erzählt, wie viele internationale Freundschaften in dieser Woche entstehen und wie sehr sie musikalisch gewachsen ist, wird klar: Die Cello Akademie Rutesheim ist für sie weit mehr als ein Kurs – sie ist ein Ort des Zusammenhalts. Oder, wie Luise es selbst formuliert: „Das Cellofestival ist das perfekte Crossover zwischen Musik und Freundschaft.“
(Text: Klein)












