„Ohne politische Erziehung ist das souveräne Volk ein Kind, das mit dem Feuer spielt und jeden Augenblick sein Haus in Gefahr bringt.“
– Johann Heinrich Pestalozzi
Demokratie leben
Langläufig spricht man von einer Rückkehr des Politischen in allen Lebensbereichen. Und nie schien es so wichtig wie heute sich in einer Welt zwischen Großdemonstrationen und Fake News zurecht zu finden. Das Fach sieht sich in der Aufgabe den Schülerinnen und Schülern hier eine Orientierung in der Demokratie zu bieten.
Demokratie ist dabei mehr als nur eine Regierungsform. Wer Demokratie als Lebensform begreift, versteht wie Pestalozzi sein Zitat meint: Eine Demokratie ist stets nur so stark wie ihr Bildungssystem. Eine Erkenntnis die bereits auf die antike Politikvorstellung der attischen Demokratie zurückreicht. Wer sich in der Welt umsieht bemerkt dabei: Nicht überall, wo „Demokratie“ draufsteht, ist auch „Demokratie“ drin!
Demokratisch zu leben muss daher mehr bedeuten. Es geht nicht nur darum, für sich allein alle freiheitlich-demokratischen Rechte einzufordern, sondern ebenso Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die freiheitlich-demokratischen Rechte der Mitmenschen geachtet und geschützt werden. So ist auch die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ untrennbar mit den Zielen des Faches verbunden. Doch was kann der Fachunterricht dazu beitragen?
Um Demokratie leben zu können, bietet der Politikunterricht Informationen und Orientierung für die politische Urteilsbildung in einer komplizierter werdenden Welt. Die Erziehung zu einem mündigen Bürger steht dabei im Mittelpunkt. Im Leben muss man dabei oft ein Problem von verschiedenen Seiten betrachten, die Zusammenhänge kennen und so Konsequenzen vorhersagen können. So ist auch das Fach Wirtschaft-Politik im Kern ein solches Fach, in dem es um die Zusammenhänge geht: Wirtschaft, Politik und Soziales bündeln sich hier interdisziplinär. Die Fachschaft begreift den Unterricht als ein Dienst zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und einen erfolgreichen Berufseinstieg. So finden sich in der Mittelstufe Inhalte des Programmes „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wieder.
Demokratische Partizipation verlangt die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern an Entscheidungen, die ihr eigenes Lernen und Leben in der Schule und das der gesamten Schulgemeinde betreffen. Dabei können diese natürlich in der „Kleinen SV“ schon in der Unterstufe anfangen sich an der Schule zu beteiligen.
So dient auch das Fach Wirtschaft dabei sich in der Welt zu orientieren. Junge Menschen benötigen ökonomisches Grundwissen, um ein selbstbestimmtes Leben und einen erfolgreichen Berufseinstieg in einer globalisierten Welt zu erreichen. Soziale und politische Forderungen können nicht ohne ihre wirtschaftlichen Folgen betrachtet werden, gegen die es abzuwägen gilt. Die soziale Marktwirtschaft bildet das Fundament unseres gesellschaftlichen Wohlstands und ist ein alltäglicher Begleiter. Ein solides Grundwissen darüber, wie unser Wirtschaftssystem funktioniert, oder Kenntnisse über Rechte und Pflichten als Verbraucher sind Alltagskompetenzen.
Für präzise Informationen, welche Sach-, Methoden-, Handlungs-, Urteils- und Medienkompetenz in den verschiedenen Schuljahren erworben werden sollen, empfehlen wir einen Blick auf das schulinterne Curriculum.