Der Differenzierungskurs „Geographie-Physik“ der Jahrgangsstufe 10 auf Exkursion zur Hochwasserschutzzentrale der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln
Zum Abschluss des zweitjährigen GeoMINT-Differenzierungsfaches „Geographie-Physik“ unternahm der Kurs der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Siegburg Alleestraße (GSA) eine spannende Exkursion zur Hochwasserschutzzentrale der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln. Unter der fachkundigen Leitung von Frau Dr. Marlene Willkomm konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur vertiefte Einblicke in die Ursachen von Hochwasser am Raumbeispiel der Stadt Köln gewinnen, sondern auch eine umfassende Einführung in die Aufgaben und Funktionen der städtischen Hochwasserschutzzentrale. Die stellvertretende Leiterin der StEB Köln ging hierbei insbesondere auf die zunehmende Flächenversiegelung und die Zerstörung natürlicher Rückhalteräume des Rheins ein, was erheblich zur Erhöhung des Hochwasserrisikos beiträgt und die Notwendigkeit effektiver Schutzmaßnahmen deutlich macht.
Ein besonderer Fokus der Exkursion lag auf den historischen „Katastrophenhochwassern“ der Stadt Köln in den Jahren 1993 und 1995, die eindrucksvoll zeigten, wie dramatisch die Pegelstände des Rheins ansteigen können und welche Herausforderungen dadurch für den Hochwasserschutz entstehen. Frau Dr. Willkomm erläuterte in diesem Zusammenhang das umfassende Hochwasserschutzkonzept der Stadt Köln, das seither entwickelt wurde, um die Stadt vor zukünftigen Hochwasserereignissen zu schützen.
Besonders beeindruckend war für die Lernenden der Besuch des Widerlagers der Deutzer Brücke, in dem die mobilen Hochwasserschutzwände und weitere Schutzvorrichtungen gelagert werden. Hier konnten sie aus nächster Nähe erfahren, wie flexibel und schnell die Stadt Köln auf Hochwassergefahr reagieren kann, um das Stadtgebiet effektiv zu schützen.
Diese Exkursion ist Teil des GeoMINT-Differenzierungsfaches Geographie-Physik, das in Kooperation mit der AG Geomatik der Ruhr-Universität Bochum und dem European Space Education Resource Office (ESERO) Germany am GSA angeboten wird. Das innovative GeoMINT-Schulfach verbindet geographische und physikalische Inhalte und integriert Themen wie exogene Naturgefahren, zu denen auch Hochwasser gehört, mit Methoden der Fernerkundung und Erdbeobachtung von der ISS in den Unterricht. Die Exkursion zur Hochwasserschutzzentrale in Köln bot den Schülerinnen und Schülern eine praxisnahe Vertiefung dieser Unterrichtsinhalte und veranschaulichte eindrucksvoll die Bedeutung naturwissenschaftlicher Kenntnisse für den Schutz der Bevölkerung und förderte das Bewusstsein für die Herausforderungen, die der anthropogen verursachte Klimawandel mit sich bringt.
(Text & Fotos: Dr. Christina Müller)