Stadtmuseum zeigt Arbeiten von GSA-Schülern

Wenn Max an seinem O-Saft nippt, sieht das schon ziemlich routiniert aus: Blick über den Glasrand hinweg ins Ambiente und, ganz beiläufig, in die Kamera. Dabei ist das seine erste Vernissage. Dazu mit eigenen Kunstwerken! Max aus der Klasse 8 des Gymnasiums Alleestraße (GSA) ist mit seinen Mitschülern ins Stadtmuseum gekommen. Dort wird nun schon zum zweiten Mal unter dem Titel „Alle(e)s Kunst!“ ausgestellt, was die Jugendlichen im Kunstunterricht so produzieren. Alle Achtung, die Ergebnisse sind respektabel. Da sind die großformatigen Stoff-Collagen, entworfen als Fantasie-Wappen für die Schule. „Zuvor hingen die Werke im Treppenhaus der Schule“, sagt Johanna und erklärt, dass Symbole wie Notenschlüssel und Eiffelturm für die musikalische und bilinguale Ausrichtung des GSA stehen. Achteck-Formen, die das Logo der Schule aufgreifen, spielen auf die Pavillon-Gebäude an. Ein Baum verweist auf die „Allee“ im Straßennamen, und hinter der blauen geschwungenen Linie in grünem Feld verbirgt sich das Wasser der Sieg, das durch den Mühlengraben fließt. Dass die Wappen nun vorübergehend ins Museum gewandert sind, finden alle Achtklässler „cool“.

Auf die „Designer“-Stühle, die hier in Reih und Glied stehen, sollte man sich allerdings nicht setzen. Es sind ziemlich schräge Exemplare: knallbunt bemalt und zu witzigen oder grotesken Schöpfungen mutiert.

Gestaltet wurden sie von der Kunst-AG. Groteske Züge tragen auch die expressiven Tonköpfe, die in Anlehnung an die grimassierenden Gesichter des deutschen Porträtisten Franz Xaver Winterhalter (1805-73) geformt sind – Ergebnisse aus drei Oberstufenkursen, die sich ein Halbjahr lang in Theorie und Praxis mit dem Thema Skulptur beschäftigte.

Die Kunstlehrerinnen Anita Uyar, Anke Braun und Fachbereichsleiterin Meike Jansen haben die Ausstellung organisiert. „Es ist toll, dass die Schüler auf diese Weise eine öffentliche Wertschätzung ihrer Arbeit erhalten“, betonte Meike Jansen bei der Eröffnung. Bis zum 29. Mai sind die Kunstwerke der Schüler im Foyer, im Eingangsbereich und in der Garderobe zu sehen. Zur Finissage am letzten Tag werden Schule und Museum ihre auf Dauer ausgelegte Kooperation in einem Vertrag festhalten. Dazu gehört nicht nur die jährliche Ausstellung der Fachschaft Kunst in den Räumlichkeiten des Museums, sondern auch das Angebot der Museumsleitung an das gesamte Kollegium, mit den Schülern hier bestimmte Themen rund um Siegburg zu erarbeiten oder an Künstlergesprächen teilzunehmen. Für die Schüler ist der Museumsbesuch zudem kostenlos. Schulleiterin Margret Sagorski freut sich über den regen Austausch: „Ein ähnlicher Vertrag besteht bereits mit der Stadtbibliothek. Unser Ziel ist die Einbindung der Schüler in das Stadtleben.“ (ml./18.4.2016)

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