Schülerinnen des Gymnasiums Alleestraße stellen im Rathaus aus
„Der jüdische Friedhof in Siegburg ist etwas ganz Besonderes“, sagt Mila. „Hier wird niemand mehr bestattet, die Gräber sind sehr alt.“ Sarah nickt: „Statt Blumen oder Kerzen legen die Angehörigen kleine Steinchen hin“, weiß sie. Und noch etwas ist besonders: „Das Gelände ist abgeschlossen.“ Tatsächlich musste Kunstlehrerin Elisabeth Knauer-Romani für das Kunstprojekt der Oberstufe, das im Spätsommer 2011 startete, bei der Stadt eigens einen Schlüssel besorgen. Bis in den Herbst hinein kamen die Schüler und Schülerinnen regelmäßig zu dem stillen, naturbelassenen Ort an der Heinrichstraße, um zu zeichnen. Mit Hilfe eines Fixierrahmens wählen sie ihren Ausschnitt und übertrugen das Gesehene aufs Papier. „Manchmal war es auch ziemlich feucht, wir steckten uns Plastiktüten ein, damit wir trocken sitzen konnten“, erzählt Sarah. „Bei Regen blieben wir allerdings in der Schule. Dort haben wir dann auch mit Aquarell- oder Wasserfarben die farbigen Bilder gemalt.“
Dass diese mit Sorgfalt und Beharrlichkeit entstandenen Arbeiten jetzt bis 30. November im Siegburger Rathaus ausgestellt sind, bedeutet für die Schüler eine außergewöhnliche Anerkennung und Aufwertung.