Eine Bonner Ausstellung präsentiert Nazifa Khondkers Wettbewerbsarbeit zum Jugendpreis

Nazifa Khondker kann stolz sein – sie hat die Endrunde erreicht. Mit einer Arbeit aus dem Kunst­unterricht von Anke Braun bewarb sie sich um den Jugendkunstpreis der Region Bonn, Rhein-Sieg, Ahrweiler und Rhein-Erft. Siegerin ist sie zwar nicht geworden. Aber sie ist in einer Ausstellung vertreten, die noch bis zum 20. Februar im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22-24) zu sehen ist. Zur Vernissage war’s voll, der bekannte Kabarettist Konrad Beikircher hatte die Preisverleihung übernommen.

Der Wettbewerb für Schüler und Jugendliche wird seit 18 Jahren vom Bundesverband Bildendender Künstler (BBK) ausgelobt. Neben dem GSA haben sich 22 weitere Schulen beteiligt. Sie geben einen interessanten Einblick in die Vielfalt des Kunstunterrichts im Bonner Umkreis. Von Acrylmalerei über Fotoserien und plastischen Porträts bis hin zur filmischen Performance reichen die Techniken.

Nazifa hat sich mit dem Motiv des Totenkopfs auseinandergesetzt. In einem Buchobjekt reflektiert sie ausgewählte Bildbeispiele von der Renaissance bis zur Pop Art. Um als junger Mensch das Phänomen Tod besser verstehen, hat sie untersucht, „wie die Künstler verschiedener Epochen damit umgehen, wie sie den Tod in ihrem Werk darstellen und wie sich das Motiv im Wandel der Zeit darstellt“. Ergänzt hat die 16Jährige ihr nachdenklich angelegtes Projekt mit einer Sequenz eigener Fotos. Auf diesen Selbstporträts ist ihr Gesicht zur Hälfte als Totenkopf geschminkt, die andere Hälfte bleibt ungeschminkt. Mit dieser Teilung wollte sie den Gegensatz zwischen der lebendigen, vitalen Seite des Menschen und der verletzlichen, vergänglichen Seite zum Ausdruck bringen. Auch das zum Buch gehörende Wandbild ist ein Memento Mori: Es zeigt, vor schwarzem Hintergrund, einen Totenkopf aus Spiegelscherben, in denen der Betrachter, bruchstückhaft zersplittert, sein eigenes Antlitz wiederfinden kann. (ml./Foto: Jansen).