Wo Salz und Cola fließen

Kunst-Projekt am GSA: Augenfutter für die neue Mensa

Bekanntlich isst das Auge mit. Kunstlehrer Masoud Sadedin hat das wörtlich genommen. Und gemeinsam mit acht Schülern das Projekt „Kunst für die Mensa“ entwickelt, um das neue Mensa-Gebäude ästhetisch anspruchsvoll aufzupeppen. Während dort noch der Außenbereich verschönert wurde, kümmerten sich die Kunst-Eleven bereits um die Gestaltung des Innenraums. Dabei war eines ziemlich schnell klar: Das Thema „Essen“ sollte einen Schwer­punkt bilden. Die ersten Gemälde hängen schon in Reih und Glied: Aus fünf quadratischen Lein­wänden (1,20×1,20 cm) wurde eine Panoramawand mit Motiven aus den Bereichen Nahrung und Natur zusammengestellt. Bunt und witzig geht es darauf zu. Da balanciert ein Vogel auf einem Donut, aus dem Strohhalm im Colaglas entströmen Noten und suggerieren Musik, dazu swingt eine Banane in violetten Schuhen. Links ergießt sich ein Limonadensee, im grünen Rasen stecken Messer und Gabel und vor blauem Wolkenhimmel schwebt kurvenreich ein blauroter Schriftzug („Salz“) aus, der seine Metamorphose zum Fuß erlebt.

Den Achtklässlern, die gern und häufig in der Bilderecke sitzen, gefällt das. Kommentar wie „cool“ gelten ja unter Jugendlichen als höchstes Lob. „Mir ging es darum, dass die Schüler aus eigenem Vorstellungsvermögen etwas entwerfen, das ungewöhnlich und ausdrucksstark ist,“ sagt Sadedin. Dabei ließ er den zwei Schülern und sechs Schülerinnen freie Hand bei der Ideenfindung und beschränkte sich auf technische Hilfestellung zum Beispiel beim Schaffen der Übergänge zwischen den einzelnen Bildern: „Obwohl die Motive völlig unabhängig von einander entworfen sind, haben wir gute Lösungen gefunden, so dass am Schluss ein einheitliches Bild entsteht.“

Zurzeit ist die nächste Bilderserie in Arbeit. „Diesmal sind Innenräume der Ausgangspunkt,“ erklärt Maria, die gerade mit Bleistift eine dicke Frau vorzeichnet. Wirklich attraktiv ist die nicht. „Aber ihre Figur hat ja viel mit essen zu tun,“ argumentiert Maria. „Ein bisschen Ironie muss einfach sein.“ Bei Lauretta geht es um Manieren. Sie zeigt auf ihre Vorlage aus einer Zeitschrift. Abgebildet ist eine Frau in allzu lässiger Sitzhaltung. „So benimmt man sich nicht in der Öffentlichkeit“, kommentiert sie das Negativ-Vorbild.

Das Vorhaben wird in Form zahlreicher Skizzen erarbeitet und immer wieder variiert. Jeweils zu zweit wird dann eine Leinwand bearbeitet. Juliane und Marie erproben eine Komposition mit Oktopus und Fisch, wobei letzterer einem Feuerzeug entspringt. „Ein bisschen verrückt soll es schon sein“, so Juliane. Anna-Lena und Sopie haben sich für Disneyfiguren entschieden und konzipieren ein von Tieren besetztes Restaurant.

So entstehen poetisch-surreale Bilder voller Überraschungen, von denen einzelne auch das Treppenhaus schmücken sollen. Bis zum Sommer wollen die jungen Künstler fertig sein. Und hoffentlich den Geschmack möglichst aller Schüler und Lehrer treffen. (ml.)