GSA-Lehrer Ulrich Kloppenburg am CERN
„Forschung ist eine total spannende Sache“, sagt Ulrich Kloppenburg. Trotzdem ist der Diplomphysiker nicht ins Labor, sondern an die Schule gegangen und Lehrer geworden. Seit 19 Jahren unterrichtet er am Gymnasium Alleestraße die Fächer Mathematik Physik und Informatik. Und das mit Leidenschaft. Als kürzlich die Hans-Riegel-Stiftung eine Intensiv-Fortbildung an der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) bei Genf für Lehrer anbot, bewarb sich Herr Kloppenburg. Bundesweit von 20 Kollegen erhielt er eine Zusage und durfte einen Einblick in den aktuellen Stand der Wissenschaft erhalten – mit dem Ziel, die neuen Erkenntnisse den Schülerinnen und Schülern am GSA nahezubringen.
„Die Bedeutung des Higgs-Teilchens zu verstehen, hat mich sehr gereizt“, findet Ulrich Kloppenburg. Schließlich gehe es darum, das Wesen der Masse zu verstehen. Zudem berührt die Physik auch existenzielle philosophische Fragen, z. B. woraus bestehen wir, wie ist die Welt aufgebaut? „Das Gymnasium besitzt schließlich den Auftrag, nicht Pragmatismus, sondern auch Weltbilder zu vermitteln. Deswegen ist die Vermittlung der Elementarteilchenphysik bereits in die Lehrpläne integriert worden.“
Was hat die Genfer CERN-Woche konkret gebracht? Bei dem sehr dichten 6-Tage-Programm in den Sommerferien – gespickt mit Vorträgen, Workshops und Führungen – ging es um nichts weniger als um aktuelle Forschungsergebnisse und Theorien; im Detail hören sich die Fachbegriffe beispielsweise so an: Antimaterie, Symmetrie-Brechung, Lagrange-Dichte, Feynman-Diagramme.
Wie lässt sich die schwere Kost auf Schülerniveau erklären? Kloppenburg: „Das ist eine echte Herausforderung! Aber nicht alles davon findet Eingang in den Unterricht. Trotzdem ist es wichtig, dass ich die Hintergründe kenne, damit man auf Schülerfragen souverän antworten kann. Außerdem haben wir in Genf auch über fachdidaktische Konzepte gesprochen. Und als Lehrer hat man gelernt, den Stoff so didaktisch aufzubereiten, dass er für Schüler verständlich ist.“ Imponiert hat ihm, dass am CERN viele Frauen arbeiten. „Das motiviert vielleicht die Mädchen, sich stärker mit den Naturwissenschaften zu beschäftigen.“ (September 2017 / Text: ml. / Fotos: CERN, Kloppenburg/Cern/Dührkoop)
Die Fotos zeigen u.a. eine Nachtaufnahme des Globe, Wahrzeichen des CERN, it der Skulptur “Wandering the Immesurable” und Herrn Kloppenburg mit dem Antimateriebehälter, der Original-Requisite aus dem Film “Illuminati”.
Die CERN Summer School wird veranstaltet vom Netzwerk Teilchenwelt in Kooperation mit der Hans-Riegel-Stiftung Bonn
weiterführende links:
link zum Interview mit Ulrich Kloppenburg in der Süddeutschen Zeitung: Interview Süddeutsche Zeitung
link zu einem Interview auf SWR2 mit einem Lehrer-Kollegen über die Erfahrung am CERN: Interview SWR2
link zum Trailer von „Illuminati“, einem Thriller mit Tom Hanks, in dem man kurz den Behälter mit der Antimaterie sehen kann. Diese Original-Requisite hält Ulrich Kloppenburg auf dem Foto in Händen: Illuminati
aus der Presse:
- Rundblick (Seite 26/27)
- siegburgaktuell