Olee-Chor des GSA entführte Gäste auf einen bunten Ausflug musikalischer Fernweh
„Musik ist die Sprache der Leidenschaft“, sagte der deutsche Komponist Richard Wagner. In diesem Sinne gab es bei der diesjährigen Aufführung des OLEE-Chors des Gymnasium Siegburg Alleestraße (Chor der Oberstufe, Lehrer, Eltern und Ehemaligen) keine Sprachbarrieren zu überwinden, als man sich mit der Leidenschaft von sechs Kontinenten auseinandersetzte. Hierbei wurden stets charakteristische Lieder – bekannte wie unbekannte – genutzt, um den musikalischen Reichturm und die klangvolle Vielfalt des Liedgutes der ganzen Welt zu präsentieren. Der musikalische Abend unter der Gesamtleitung von den Musiklehrkräften Volker Caspari und Ellen Rauscher wurde von einer Vielzahl von Chören des GSA abgerundet, darunter der Chor der internationalen Vorbereitungsklasse, dem Ensemble PiccOLEE, dem Unter- und Mittelstufenchor. Im Hintergrund arbeiteten auch andere schulische Gruppen, wie die Catering-AG, die fürs leibliche Wohl der Gäste in den Pausen sorgte, und natürlich die Technik-AG an einer gelungenen Inszenierung.
Die Überleitungen bei dieser abwechslungsreichen Performance übernahmen Claudia Darius und Q1-Schülerin und gleichsam Sängerin Sârâ Kolvenbach. Beide wussten stets gekonnt mit kleineren informativen Anekdoten die bunte Blumenvielfalt der Musik zu einem gemeinsamen Strauß zu binden.
Dabei durfte in einer Zeit, in der das Wort „Heimat“ wieder inflationär genutzt wird, auch das klassische deutsche Volkslied „Kein schöner Land“ nicht fehlen, welches übrigens von einem Deutschen mit italienischem Nachnamen, Anton Wilhelm Zuccalmaglio (1803-1869), komponiert wurde. Auch das schottische Lied „The Bonnie Banks of Loch Lomond“, welches von zwei Gefangenen handelt, die ausmachen müssen, wer lebt und wer hingerichtet wird, dürfte rein musikalisch den meisten Gästen bekannt gewesen sein – die Melodie wird von Fußballfans des 1. FC Köln nämlich gerne mit anderem Text gesungen. Auch so lernt man etwas über musikalische Verbindungen zwischen den Ländern. Während man in Europa sonst auch englische, französische, skandinavische und italienische Lieder intonierte, warteten außerhalb Europas noch unbekanntere Schätze. Das mundstücklose Didgeridoo, dessen Spiel sich von einem europäischen Horn sehr stark unterscheidet, wurde von Miriam Storck, Oliver Fuchs und Elisha Willaschek demonstriert. Ausflüge unter anderem nach Japan, Korea, Ostafrika, die Karibik und Peru rundeten den Abend gekonnt ab. Dass die Leidenschaft der Lieder auch durch eine Sprache, die man nicht versteht, nicht verloren geht, konnte dabei jeder Gast selbst erleben. So müsste es Wagner wohl gemeint haben. (Text hk, Fotos: Klein)