GSA begrüßt afrikanischen Gast, der den Schulbesuch der Ärmsten fördert
Der Willkommensgruß fiel, dem Profil der Schule gemäß, natürlich musikalisch aus. Und weil der Gast aus Kenia stammt, hatten Schulchor und Afrika-AG des Gymnasiums Alleestraße zwei afrikanische Lieder einstudiert. Großer Auftrieb also zur großen Pause im Foyer. Da hatte Hamilton Ayiera Nyanga, ein ehemaliger Fußballer, schon zwei Unterrichtsstunden hinter sich. Auf Einladung von Erdkundelehrer Ralf Menge diskutierte er mit den Jugendlichen der Einführungs- und der Oberstufe über die harte Lebensrealität in den Elendsvierteln, erzählte aber auch von seinen Bemühungen um eine bessere Bildung. Später stand ein Besuch in den SoWi-Kursen von Brigitte Pütz auf dem Programm.
Nyanga leitet die von ihm gegründete kenianische Ayiera Initiative (AI), die von der Alleestraße unterstützt wird. Hierhin fließt ein Teil des Geldes, das die Schülerinnen und Schüler am „Tag für Afrika“ eingenommen haben. In Nairobi betreut Ayiera ein Bildungs- und Stipendienprogramm im drittgrößten Slum Afrikas, dem Korogocho Slum. Gelegen an einer der größten Müllhalden des Kontinents, wühlen hier täglich tausende Menschen – auch minderjährige Kinder – nach Verwertbarem. Neben gesundheitlichen Gefahren durch verdorbene Essensreste und mangelnde Hygiene gehören Gewalt, Drogen und Prostitution zum Slum-Alltag. Das will Ayiera ändern: „Ich möchte Korochongo zu einem besseren Ort machen“, sagt er. Ziel seiner Initiative ist es, Kinder und Jugendliche durch attraktive Fußballprogramme und die Förderung des Schulbesuches von der Müllhalde fernzuhalten und aus den Jugendbanden herauszuholen. Inzwischen hat die AI mehr als tausend Kinder um sich geschart. Der Fußball und die von AI gegründete „Slum-Soccer League“ ziehen die Jungen und Mädchen an. Diese Sportliga, die – mittels Anleitung zum Teamgeist – gleichzeitig ein Stück Erziehungsarbeit leistet, ermutigt sie, neue Wege zu gehen. Wer mitspielen will, muss die Schule absolvieren. Schülern, deren Eltern mittellos sind, hilft Ayiera mit Stipendien. Er ist selbst im Slum aufgewachsen. Über ein Fußballturnier ist er der Elendspirale entkommen. Das Preisgeld, das er gewann, wurde zum Startkapital für die AI.
Mit dem GSA-Spendenerlös vom „Tag für Afrika 2016“ konnte 20 Jugendlichen aus dem Korogocho Slum ein Jahr lang der Besuch einer Sekundarschule finanziert werden; mit dem Erlös von 2017 kommen sogar sechs weitere dazu.
Übermittelt wurden die Spenden von der Stiftung „Hoffnung 1- Plus“ in Deutschland. Ins Leben gerufen wurde sie von Heribert Scharrenbroich, ehemals Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation „Care“, die jedes Jahr zum „Tag für Afrika“ aufruft und die AI kofinanziert. Die Stiftung ermöglichte nun auch den persönlichen Kontakt zwischen Ayiera und dem GSA. Klar, dass sich die Afrika-AG besonders intensiv für den Gast interessierte. Der wiederum nahm von seinem Besuch in Siegburg die – auch von Vizebürgermeisterin Haase- Mühlbauer ausgesprochene – Versicherung mit nach Hause, dass man mit der Ayiera Initiative in Verbindung bleiben wolle. Gern auch über das Spendensammeln hinaus.
(ml. / Oktober 2017 / Fotos: Hans Klein)
aus der Presse:
- siegburgaktuell
- online Fokus
- Rundblick (Seite 10)