Wiedersehensfreude pur beim Ehemaligentreffen in der Alleestraße
Eberhard Crueger weiß, wie man Schüler effizent anspricht. Auch, wenn es sich um ehemalige handelt, die jetzt zu den reiferen Jahrgängen zählen. „Hinsetzen!“ kommendierte der einstige Lehrer, der – praktisch im Alleingang – das Treffen in der Alleestraße organisiert hat und nun die Gäste in der dicht gefüllten Aula willkommen hieß. Das Publikum folgte brav und spendierte Crueger („Eigentlich ist es mein Fest“) begeistert Sonderapplaus. Alle vier Jahre findet dieses Ereignis statt, dabei sind alle Schüler und das gesamte Kollegium im Einsatz. Diesmal dürften an die tausend „Ehemalige“ Cruegers Einladung gefolgt sein. Gernot Sträßers Big Band „Knapp daneben“ sorgte zum Auftakt für schwungvolle Stimmung, die sich bei den Anwesenden bis zum Abend noch deutlich steigern sollte. Schulleiterin Margret Sagorski, die gut gelaunt einen anregenden Nachmittag wünschte, wird bald selbst zu den Ehemaligen gehören; sie geht im Januar in den Ruhestand. Bürgermeister Franz Huhn wiederum überbrachte die gute Nachricht, dass im Haushalt 3,5 Mio. Euro für die seit langem fällige neue Turnhalle bereit gestellt seien.
Und dann ging’s ab in die Klassenräume. Das Erdgeschoss war den Älteren vorbehalten, unter ihnen die 93jährige Anneliese Stinnesbeck, die 1943 ihr Abitur ablegte. Heute sind drei ihrer 12 Enkel s hier auf der Schule. Während sich die jüngsten Abiturjahrgänge im Stelzenbau trafen, entdeckte man in den beiden Obergeschossen allerlei Eltern mit Kleinkindern – potenzieller Alleestraßen-Nachwuchs. Überall reihten sich Kuchen und andere Köstlichkeiten auf großen Tischen, ergänzt von Kaffeekannen und Getränkekästen; der Bonverkauf war in die Gänge ausgelagert und strategisch an den neuralgischen Punkten verteilt. Es wurde geherzt und gelacht, wiedererkannt und umarmt, erzählt und in Erinnerungen geschwelgt. Kurzum: freudige Erregung und leuchtende Augen allerorten.
Lehrer Ralph Menge nahm die Gelegenheit wahr und verteilte Listen in Sachen Berufsorientierung. Gesucht – und gefunden – wurden Menschen mit interessanten Berufen, die bereit sind, der jungen Generation beratend beiseite zu stehen. Vom Investmentbanker über Industrial Designer bis hin zu Vertretern der Angewandten Humangeographie oder der Wirtschaftspsychologie reichten die Eintragungen.
Mit einem besonderen Ansturm muss womöglich die Mediengestalterin rechnen. Soviel zur Zukunftsplanung. Ansonsten tauchte man ein in die – im Rückblick – schönste aller Zeiten. (ml. / Oktober 2017 / Fotos: Jansen, Klein, Leske)
aus der Presse:
- Rundblick (Seite 31)