Ausbildung der Streitschlichterinnen und Streitschlichter für das nächste Schuljahr
„Die Leute streiten im Allgemeinen nur deshalb, weil sie nicht diskutieren können.“, sagte bereits der britische Krimiautor G.K. Chesterton vor 100 Jahren. Einen Umstand, den sogenannte Streitschlichter im Auge haben. Wie viel Spaß man aber auch beim Streiten haben kann, erlebten die Interessierten nun beim Streitschlichter-Seminar.
Streiten macht Spaß? Zumindest, wenn man es im Rollenspiel ausprobieren kann, finden die zehn Mädchen und zwei Jungen aus den Klassen 8a, 8b und 8c des Gymnasium Siegburg Alleestraße. An vielen Schulen in Deutschland gibt es inzwischen Streitschlichter. Das sind Schüler, die eingreifen, wenn ihre Mitschüler im Streit liegen – und das mit deutlich mehr Erfolg als Lehrer im Schulalltag.
Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass man sich auf Augenhöhe begegnet und mehr Zeit für die Beratung hat. Doch damit das funktioniert, müssen die Schülerinnen und Schüler nun mal in einem Seminar ausgebildet werden. Für das Seminar machten sich die 12 Schülerinnen und Schüler auf zur Jugendherberge nach Bad Honnef, gemeinsam mit der Streitschlichtungsbeauftragten am GSA, Siegrid Schierbaum und Jutta Wald-Gaidetzka, die auch die Gruppe leitet.
Dort erlernten die Schülerinnen und Schüler vom 3. bis 5. Mai alles Wichtige über Kommunikation und Strategien, wie man in Konflikte verwickelte Mitschülerinnen und Mitschüler durch Schlichtung dazu bewegt, selbstständig eine Lösung für ihren Streit zu finden.
Die zukünftigen Mediatoren arbeiteten sowohl theoretisch und als auch praktisch in Partnerübungen und Rollenspielen. Und da zeigten die Jugendlichen viel Kreativität und Spielfreude, sodass die Schlichtung der Konflikte nicht einfach war. Aber mit Ausdauer, Ruhe, Beharrlichkeit und Überblick erreichten alle das Ausbildungsziel. Die zwölf Zertifikate konnten so an die Strahlenden ausgeteilt werden. Was also das GSA angeht, so hat Chesterton nun ein grobes Dutzend weniger Recht.
(Text: hk, tl Foto: Wald-Gaidetzka)