Differenzierungskurs „PoWiSo“ des Gymnasium Siegburg Alleestraße auf Forschungsmission
„Entschuldigung, hätten Sie einen kurzen Moment Zeit für eine Umfrage?“. So oder so ähnlich wurden vermutlich schon viele Menschen einmal angesprochen – und die meisten gehen dann sofort weiter. Doch selten sind es dann Schüler, die die Frage stellen. Anders aber hier in Siegburg. Dort fanden sich in der Holzgasse und auf dem Marktplatz Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Siegburg Alleestraße wieder, welche selbst gestaltete Fragestellungen erforschten.
Die Bandbreite war dabei groß. So stellte sich die eine Gruppe die Frage, ob Menschen, die sich mehr für politische Themen interessieren, eher die WM in Katar boykottiert haben. Eine andere Gruppe fragte sich, ob die Gedächtnisleistung ebenfalls mit dem Schulabschluss zusammenhängt.
Zwei Schülerinnen – Lara Korsmeier und Lara Kreiner – taten sich zusammen, um zu klären, ob die eigene Meinung zum Ukraine-Krieg mit dem am meisten genutzten sozialen Medium zusammenhängt. Spannende wie aktuelle Fragen also.
Dabei ging es im begleitenden Kurs „PoWiSo“ (Politik, Wirtschaft, Soziologie) streng wissenschaftlich zu: Die Fragen mussten entwickelt werden und ein so genanntes „Forschungsdesign“ erstellt werden. Fragebögen wurden nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelt, Hypothesen aufgestellt, Drittvariablen ermittelt. Zum Schluss musste man seine Arbeit „verteidigen“, d.h. vor dem Kurs vorstellen und kritische Rückfragen beantworten. „Ziel ist es hier auch einen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten an Universitäten zu gewinnen“, erklärt auch Fachlehrer Hans Klein.
Am Ende wurden über 300 Antworten von den Befragten in Siegburg erhoben. Für die Jungforscher des Kurses ist es aber auch spannend mal selbst auf Fremde zuzugehen und ins Gespräch zu kommen. „Es war erstaunlich wie unterschiedlich die Antworten zu einigen Fragen waren“, erklären auch die beiden Laras ihre Untersuchung. Nun heißt es die Hypothesen auszuwerten und festzustellen, welche sich bestätigen oder widerlegen lassen. „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.“, bestätigt auch Schülerin Arina Bill die Erfahrung. Dann bleibt man bei der nächsten Frage dieser Art vielleicht auch selber mal stehen.
(Text: Klein, Fotos: Hans Klein)
