Ein etwas anderer Stadtspaziergang
Der Leistungskurs Geschichte der Q2 begab sich heute auf die Spuren jüdischer Geschäftsleute und deren Schicksal im Nationalsozialismus.
Frau Dr. Arndt, Leiterin des Kreisarchivs, begleitete die Schülerinnen und Schüler durch die Innenstadt Siegburgs vom Markt über die Holzgasse bis in die Fußgängerzone und berichtete an ausgewählten Adressen über das Schicksal der ehemaligen jüdischen Hausbesitzer. Mithilfe historischer Fotos gelang ein Vergleich zwischen früher und heute. In den dreißiger Jahren gab es in Siegburg eine große jüdische Gemeinde. Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens waren selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft, waren Inhaber von Herrnausstattern oder Kaufhäusern, Metzger oder Lehrer.
Während des Nationalsozialismus gelang es einigen, das Land Richtung USA oder Argentinien zu verlassen, andere kamen in Vernichtungslagern um. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren aber auch, dass einzelne Familien nach dem Krieg den Weg zurück nach Siegburg fanden.
Aktuell ist der Anteil jüdischer Mitbürger eher gering. Eine eigene Synagoge gibt es nicht. Gottesdienste werden in der Bonner oder der Kölner Synagoge gefeiert.
Der heutige “Spaziergang” durch die Innenstadt hat sicher dazu beigetragen, den Blick auf Siegburg und seine Geschichte zu erweitern.
(Text/Foto: Trautwein)