Der Europatag am GSA 2023 war in vielerlei Hinsicht eine Premiere
Jüngst erst ging durch die Nachrichten, dass nun auch die Ukraine am 09. Mai den „Europatag“ feiert. Doch was wird an diesem Tag eigentlich gefeiert? Der 9. Mai 1950 gilt als „Geburtsstunde Europas“. An diesem Tag setzte der damalige französische Außenminister Robert Schuman einen damals nahezu unvorstellbaren Plan für die Zusammenarbeit der Nationen auf die Agenda. Aus früheren Erz- und Erbfeinden sollten Verbündete werden. Dieser wagemutige Plan wurde in die Tat umgesetzt. Am 23. Juli 1952 wurde in Paris die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl” gegründet, welche das Fundament der heutigen Europäischen Union darstellt.
Das Gymnasium Siegburg Alleestraße hat diesen Tag zwar nicht zum ersten Mal gefeiert. Doch ist der Tag in zweierlei Hinsicht eine Premiere, wie Schulleiterin Sabine Trautwein hervorhob. Es war der Erste „an dem wir tatsächlich offiziell zertifizierte Europaschule sind. Und nicht nur das, seit ein paar Wochen sind wir auch zertifizierte ‚Erasmus-Plus Schule‘.“
Es gab also vieles zu feiern. Um dabei in die richtige Stimmung zu kommen, eröffnete die Musikklasse 9a unter der Leitung von Fachlehrer Volker Caspari in der Pausenhalle die Festlichkeiten mit einer musikalischen Darbietung der Europahymne.
Im Anschluss ging es in die Mensa, in welchem verschiedenste Klassen und Kurse ihre jeweiligen Projekte zum Thema Europa vorstellten. Diese waren zahlreich und vielfältig.
Der Differenzierungskurs „PoWiSo“ stellte eine Umfrage vor, was die Schülerinnen und Schüler des GSA sich unter der EU vorstellen und was sie ihr zu ihrem Geburtstag für die Zukunft wünschen.
Darüber hinaus konnten noch die Gäste selbst zum Stift greifen und ihre Antworten zufügen. Der Leistungskurs Sozialwissenschaften Q1 hatte zwei Zukunftsszenarien entworfen und dafür fiktive Instagram-Accounts, Nachrichtensendungen und Zeitungsberichte erstellt, um herauszufinden, wie die EU in Zukunft aussehen könnte. Aber auch nicht politische Themen wurden betrachtet: So gab es einen Vergleich von den verschiedenen Olivenölproduzenten der EU – Spanien, Portugal, Italien und Griechenland – in welchem die Schüler zu Verkaufsberatern wurden. Auch Kunstdrucke von berühmten Brücken, die ein gutes Symbol für die Verbindung der Völker sind, wurden vorgestellt. Videoprojekte beschäftigten sich mit der europäischen Geschichte, Postkarten zeigten Schriftverkehr der Schülerinnen und Schüler mit Anderen in europäischen Ländern und auch aus der Geographie wurden tolle Modelle erstellt und darüber aufgeklärt, wie europäische Supervulkane einen Einfluss auf Europa haben können. Eine herzliche Geburtstagsfeier. So hat der ehemalige Außenminister Kinkel wohl Recht, wenn er sagt: „Europa wächst nicht aus Verträgen, es wächst aus den Herzen seiner Bürger oder gar nicht.“
(Text: Klein, Fotos: Klein)