Die Multi-Kulti-Kochgruppe begibt sich auf eine kulinarische Reise durch Afrika
Zwischen Essen und Ernähren können Welten liegen. Diese Welten zu überwinden – und gleichzeitig neue kulinarische Horizonte zu erreichen – ist das erklärte Ziel der Multi-Kulti-Kochgruppe, welche sich aus Eltern, Lehrern und Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Siegburg Alleestrasse zusammensetzt. Dieses Mal lag das erklärte Ziel im Süden: In Afrika. Martin und Britta von Peschke sowie Thomas Schulze vom MK-Organisationsteam hatten als „Köche des Abends“ für die fast dreißig Teilnehmer viele kleine Köstlichkeiten aus allen vier Himmelsrichtungen des afrikanischen Kontinents zum Probieren ausgewählt. Denn wie ein leicht abgewandeltes Sprichwort der Kikuyu aus Kenia besagt: “Nur beim Kosten schmeckt man das Gute im Essen.”
Die drei “Entdecker” hatten in der Schulküche des GSA eine bunte Mischung aus Gerichten zusammengestellt und gaben zudem interessante Einblicke in länderspezifische Essgewohnheiten. Zusätzlich zu den zum Teil ungewohnten Kochzutaten wurden auf einem schön dekorierten Tisch weitere in Afrika häufig verwendete Gemüse- und Obstsorten wie Okra, Yams, Tamarinde, Kochbananen und Maniok vorgestellt. Auch ausfallend viele Schülerinnen und Schüler des GSA hatten sich für die Veranstaltung angemeldet und bewiesen so ihr Interesse an exotischen Koch- und Esserlebnissen.
Martin und Britta von Peschke waren selbst schon in Afrika unterwegs und haben die dortige Küche schätzen gelernt. Nach ihrer Rückkehr beschäftigten sie sich eingehend damit und probierten zahlreiche Gerichte aus afrikanischen Kochbüchern aus. So konnten sie den Teilnehmern zum Beispiel unterschiedlich gewürztes, selbst hergestelltes Trockenfleisch (Biltong, eine Spezialität aus Namibia und Südafrika) zum Kosten anbieten sowie die aus Äthiopien und Eritrea stammenden Injera-Fladen, kleine aufgerollte Sauerteigfladen, die optisch ein wenig an Crêpes erinnern. In ihrer ostafrikanischen Heimat dient diese Sättigungsbeilage gleichzeitig als Besteckersatz. Man zupft sie in kleine Stückchen und nimmt damit mundgerechte Happen von Fleisch, Fisch oder Gemüse auf. Britta von Peschke demonstrierte den Kochgästen anschaulich wie das funktioniert.
Die mittlerweile auch hierzulande recht bekannte und zunehmend verwendete Süßkartoffel war gleich bei der Vorspeise Hauptdarstellerin. Das so genannte Mafé, eine sämige Suppe aus dem westafrikanischen Senegal kann die unterschiedlichsten Gemüsesorten beinhalten, doch die Süßkartoffel ist fast immer dabei. Unerlässlich ist jedoch die Beigabe von Erdnusscreme oder -butter, mit der die Suppe verfeinert wird und die ihr den charakteristischen Geschmack verleiht. In kleinen Teams bereiteten die Hobbyköche verschiedene Gemüse- und Fleischgerichte aus Eritrea, Äthiopien, Namibia und Südafrika zu. Dafür stellte eine Teilnehmergruppe gleich zu Beginn eine für viele afrikanische Gerichte typische, in einer Pfanne angeröstete Gewürzmischung namens Berbere her. Der köstliche Duft verbreitete sich schnell in der Schulküche und ließ allen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Unter den Klängen afrikanischer Musik wurde an den Kochblöcken in kleinen Grüppchen zusammen geschnippelt und gekocht und anschließend im schön eingedeckten Nachbarraum gemeinsam gegessen. Den krönenden Abschluss hatten die Jugendlichen zubereitet: Eine südafrikanische Milk-Tart, die optisch ein wenig an Käsekuchen erinnert, begleitet von marokkanischem Orangen-Zimt-Salat und erfrischendem Kokos-Ingwer-Joghurt aus Kenia. So schlugen sie mit ihren drei Sorten Nachtisch noch einmal einen weiten Bogen vom Atlasgebirge im äußersten Norden des afrikanischen Kontinents über das Land am Indischen Ozean bis hinunter zum Kap der Guten Hoffnung.
Mit Präsenten aus afrikanischem Kaffee, Tee und Wein sowie einem großem Applaus wurde den drei “Köchen des Abends” zum Abschluss des gelungenen Abends von allen Teilnehmern herzlich gedankt.
Wer gerne an den Veranstaltungen der Multi-Kulti-Kochgruppe teilnehmen oder Rezepte zugeschickt bekommen möchte, wendet sich bitte an .
Die Vorankündigung für den nächsten Multi-Kulti-Kochtermin wird wie immer rechtzeitig auf der Homepage veröffentlicht.
(text hk/dd, Fotos: A. Schwiemann, 18.02.2018)
aus der Presse:
- Rundblick (Seite 21)