Der Differenzierungskurs Geographie-Physik der Jahrgangsstufe 8 auf Exkursion zum Geographischen Institut der Universität Bonn
Geographie mit allen Sinnen erfahren – Dieses Ziel verfolgte die durch das „zdi-BSO-MINT-Programm des Landes NRW“ geförderte Exkursion des Differenzierungskurses Geographie-Physik der Jahrgangsstufe 8 zum Geographischen Institut der Universität Bonn. Durch die Kooperationen mit der AG Fernerkundung des Geographischen Instituts der Uni Bonn und der AG Geomatik der Ruhr-Uni Bochum seit Beginn der Einführung des neuen MINT-Differenzierungsfaches Geographie-Physik mit dem Teilbereich Fernerkundung am Gymnasium Siegburg Alleestraße können die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss jeden Schulhalbjahres an Exkursionen zu Lernorten außerschulischer Institutionen teilnehmen. Das neue interdisziplinäre MINT-Fach verbindet die Inhalte der Fächer Geographie und Physik auf der Grundlage von Fernerkundungsmethoden. Dadurch entsteht die Möglichkeit, die wissenschaftliche Forschung mit der Schulpraxis zu MINT-Themen zu kombinieren.
Wie funktionieren eigentlich GPS-Geräte? Learning by doing… Nach einem Einführungsseminar in die Technik und die Funktion der Global Positioning System (GPS)-Geräte durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität ging es für den Kurs schon auf die Suche nach dem Geocache über verschiedenste Orte bzw. Koordinaten rund um die mathematische-naturwissenschaftliche Fakultät. Hinweise zu den einzelnen Koordinaten der geomedialen Schatzsuche konnten die Suchenden einer Fernerkundungs-Checkliste entnehmen. Dabei entdeckte der Kurs unbekannte Orte des Universitätsgeländes der Stadt Bonn. Nicht immer funktionierte die Suche über das satellitengesteuerte Navigationssystem ohne Hindernisse.
Die eine oder andere Gruppe lief auch schon einmal in die komplett falsche Richtung, aber schlussendlich erreichten alle das Ziel und freuten sich über den Geocache, die klassische Spezialität der Stadt Bonn, Gummibärchen von Hans-Riegel-Bonn.
Nach der GPS-Tour erwartete den Kurs ein sogenanntes SNAP-Tutorial. Dabei ging es nicht um Social Media, sondern um Daten der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel des Copernicus-Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die Wissenschaftlerin Claudia Lindner führte die GSAler in die digitale Handhabung und Anwendung des SNAP-Programms ein. Die auf der GPS-Suche erfolgte reale Erkundung der Stadt Bonn wurde hierbei durch die virtuelle Erkundung via Satellitendaten der chinesischen Stadt Chongqing ergänzt und in Beziehung gesetzt. Das SNAP-Tutorial bot den Schülerinnen und Schülern des Kurses die Möglichkeit, „echte“, in Forschung und Wirtschaft eingesetzte GIS (Geoinformationssystem)-Programme zu benutzen und dadurch vertiefte Computer- und grundlegende GIS-Kenntnisse zu erwerben, die in der Berufswelt im Umwelt- und Planungsbereich eingefordert werden. Die Kombination aus realer und virtueller Anschauung der Raumbeispiele Bonn und Chongqing konnten Gegensätze der Stadtentwicklung zwischen europäischen und chinesischen Städten für jeden erfahrbar machen.
Den Abschluss der Exkursion krönte das physisch-geographische Naturerlebnis Gewitter mit Starkregen auf dem Rückweg nach Siegburg. Und so wurde selbst auf dem Heimweg noch Geographie mit allen Sinnen erfahren.
(Text: Christina Müller; Fotos: Müller)