Die Differenzierungskurse „Geographie-Physik“ und die AG Fernerkundung zu Gast in der Ruhr-Universität Bochum
21. Juli 1969, mehr als 500 Millionen Menschen saßen weltweit gespannt vor dem Fernseher, als der US-amerikanische Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten hat. Gänsehautmoment beim „großen Schritt für die Menschheit“! Wie groß war dieser Schritt für die Wissenschaft? Um diese Frage zu klären, reiste eine ganze Schar an jungen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Siegburg Alleestraße und Interessierten gemeinsam zur Jubiläumsveranstaltung des European Space Education Resource Office (ESERO) an die Ruhr-Universität Bochum. Als Kooperationsschule der AG Geomatik des Geographischen Instituts der Uni Bochum profitieren die Differenzierungskurse „Geographie-Physik“ als „VIP-Gäste“ von den Veranstaltungen des ESERO in Deutschland, das ein gemeinsames Projekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist und von Dr. Andreas Rienow geleitet wird. Themen der Raumfahrt werden hierzu spannend und innovativ in den MINT-Schulunterricht – wie im neuen MINT-Differenzierungsfach „Geographie-Physik mit dem Teilbereich Fernerkundung“ am Gymnasium Siegburg Alleestraße – integriert. So auch bei dieser Jubiläumsveranstaltung, die Gastredner Herr Professor Dr. Harald Lesch mit seinem spannenden Vortrag sowie beeindruckenden Bildern und Videos über die Eroberung des Weltraums bereicherte.
Gänsehautmoment auch noch nach 50 Jahren in den Reihen des imposanten Hörsaals bei über 800 Gästen. Die Bilder der ersten Mondlandung auf der riesigen Leinwand gingen spürbar unter die Haut.
Ganz in „Leschs-Kosmos-Manier“ wurde den Schülerinnen und Schülern deutlich erklärt, warum seit 1972 kein Mensch mehr den Mond betreten hat und warum es so schwierig ist, Menschen erneut auf den Mond zu bringen. Verschwörungstheoretikern unter den Gästen erklärte Herr Professor Lesch mit stichhaltigen Argumenten, warum die Mondlandung nicht in einem Filmstudio gedreht werden konnte. Die Landung auf dem Mond scheint heute – trotz des technischen Fortschritts – immer noch ein Mysterium für viele Menschen und eine technische Höchstleistung zu sein.
Wie viel Mut und körperliche Fitness Menschen für den Einsatz im Weltraum benötigen, zeigte die Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich, die derzeit für einen möglichen Einsatz im nächsten Jahr als erste deutsche Astronautin auf der Internationalen Raumstation ISS trainiert. Als Versuchsperson musste sie direkt für ein physikalisches Experiment zur Demonstration der Drehimpulserhaltung dienen. Aber wer für einen Einsatz auf der ISS trainiert, dem darf natürlich nicht schwindelig werden.
Auf Fragen aus dem Publikum wurde in einer anschließenden „Talk-Runde“ mit Professor Harald Lesch und der Meteorologin sowie Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich ausführlich eingegangen. Die jungen Zuhörer wollten beispielsweise wissen, wie man sich im Weltraum die Haare waschen kann oder ob Uhren im Weltall schneller oder langsamer als auf der Erde laufen. Fragen, auf die die beiden Weltraumbegeisterten spannende und beeindruckende Antworten geben konnten. Ein gemeinsames Foto mit den Jungforschenden des GSA, Kooperationspartnern und der Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich krönte diese besondere Abendveranstaltung, die bei allen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat: „Faszinierend!“
(Text: Christina Müller, Hans Klein, Fotos: Hannah Dastler, Henryk Hodam, Christina Müller)