Melissa Rings gewann den Physik-Preis an der Universität Bonn
In der Aula des Gymnasium Siegburg Alleestraße ausgezeichnet zu werden, ist für viele Schülerinnen und Schüler etwas ganz Besonderes. Doch in der Aula der Universität Bonn wegen ihrer Leistung in ihrem Grundkurs Physik ausgezeichnet zu werden, ist etwas, was sich Melissa Rings vermutlich nicht hätte vorstellen können, als sie sich aufmachte ihre exzellente Facharbeit zu schreiben. Diese trug den Titel „Bestimmung von Wellenlängen durch das Sichtbarmachen von Schallwellen im Kundtschen Rohr“, die ihr am Ende ein Preisgeld von 400€ und den 2. Preis des Hans Riegel-Fachpreises im Fach Physik einbrachte. Die Schülerin kann zudem dem Förderprogramm der Stiftung, dem MINT-Tank, beitreten. Dies umfasst verschiedene Fachseminare und Konferenzen.
Mit den Dr. Hans Riegel-Fachpreisen werden seit 2007 besonders gute vorwissenschaftliche Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II ausgezeichnet. Die Preise werden in Kooperation mit fünfzehn deutschen und sechs österreichischen Universitäten verliehen. Die Förderung der MINT-Fächer steht hierbei im Fokus. MINT steht kurz für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das GSA ist seit 2018 als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet.
Moderator der Preisverleihung war Denis Nasser, welcher sich als Autor bei Quarks & Co einen Namen gemacht hat. Dieser führte gekonnt durch das Programm. Laudator für das Fach Physik war Dr. Frank Vewinger vom Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn, welcher rühmliche Worte für die Facharbeit übrighatte, die auch aktuelle Forschungsdebatten und Leerstellen miteinbezog. Doch was ist nun das Kundtsche Rohr? Das Kundtsche Rohr wurde von dem Physiker August Kundt etwa um 1866 entwickelt. Darin kann man stehende Schallwellen in einem Glasrohr (oder moderner in einem Plexiglasrohr) sichtbar machen. Dafür füllt man das Rohr mit einer feinen Substanz wie etwa Korkmehl und hält an einem Ende ein Lautsprecher bereit, welcher einen Sinuston erzeugt. Durch den Schall bewegt sich das Korkmehl derartig, dass die Schallwellen als kleine Mehlhäufchen sichtbar gemacht werden. Melissa Rings ist dabei selbst in die Fußstapfen getreten und hat ein eigenes solches Rohr gebaut und mit Styropor-Kügelchen gefüllt – diese waren jedoch zu sehr elektrisch geladen, sodass der Effekt sich nicht einstellte. So lieh sie sich einen experimentellen Aufbau der Universität Bonn mit Sonnenblumenmarkmehl von Dr. Michael Kortmann. So konnte sie die Schallgeschwindigkeit auf „beeindruckende 2% bestimmen“, wie Dr. Vewinger es ausdrückte.
So konnte Melissa mit ihrer Facharbeit aus der Menge der 116 eingereichten Arbeiten herausstechen.
(Text: Klein, Fotos: Gläßner, Rings)