GSA-Differenzierungskurs Politik/Wirtschaft gründet Schülerfirmen
Wie lernt man ein Unternehmen zu führen? Aus Büchern, Schaubildern, Geschichten, Arbeitsblättern – vielleicht. Doch manchmal ist die einfachste Methode, es einfach mal selber auszuprobieren. So geschehen im Differenzierungskurs Politik/Wirtschaft der 8. Klasse. Lehrer Hans Klein: „Eine wirtschaftliche Grundbildung fehlt noch immer vielen Schülerinnen und Schülern in Deutschland – mit den Schülerfirmen wollen wir diesen selbst Erfahrungen und Fehler in einem geschützten Raum ermöglichen.“
Was so einfach klingt, erfordert eine Menge Wissen, welches nach und nach erworben werden muss. Welche Satzung soll man sich geben? Firmiert man als GmbH, als eingetragene Genossenschaft, oder besser als Aktiengesellschaft? Wie stellt man Produktpaletten zusammen, was will der Kunde, wie funktioniert Buchführung und wie soll das Ganze beworben werden?
„Als erstes muss man auf eine Unternehmensidee kommen“, erklärt Achtklässlerin Alexandra Droste. „Dafür haben wir unsere Fähigkeiten und Interessen gesammelt und überlegt, wie man daraus ein Geschäftsmodell machen kann.“
Dabei galt es genau zu kalkulieren, damit das Unternehmen auch tragfähig ist. „Anfangs wollten wir gerne ein Transportgeschäft betreiben. Aber die Personalkosten waren viel zu hoch“, beschreibt Leon Getto die Überlegungen seines Teams. Am Ende haben sich drei Schüler-Gruppen gefunden, die Schulleiterin Margret Sagorski ihre Unternehmens-Satzungen zur Unterschrift vorlegen konnten: „Cake&Coffee eG“, „Escobar Waffeln eG“ und der „Kiosk für alle(e) GmbH“. Die Schülerfirmen gelten als Projektarbeit und werden als Ersatz für eine Klassenarbeit benotet. Doch oft ist es nicht dies, was die Schülerinnen und Schüler motiviert, sondern ihr Unternehmergeist ist erwacht. Die Eröffnungen der drei Unternehmen sollen noch vor dem Tag der Offenen Tür stattfinden. „Es wäre schade, wenn uns das Geschäft entginge“, findet Schüler Vito Erschbaumer, Geschäftsführer der Escobar Waffeln.Und ergänzt seinen Kommentar mit dem Werbespruch seiner Marketing-Abteilung ein: „Es wäre schade für alle – denn wir sind kriminell lecker.“
(Text hk / November 2017 / Foto: Yussuf Saglam)