Das Museum Kalkriese zu Gast am GSA
Fassungslos soll der römische Kaiser Augustus im Jahre 9 n. Chr. mit diesen Worten auf die Niederlage seines Statthalters in Germanien reagiert haben. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 am GSA hörten und erlebten (!) eine Geschichte von alten Völkern und Bräuchen, von Überfällen, von Verrat – Die Rede ist natürlich von einer der bekanntesten und historisch bedeutsamsten Schlachten, die je auf heutigem Bundesgebiet stattfanden: Die Varusschlacht.
„Geschichte zum Leben erwecken“ war das Ziel der Veranstaltung am vergangenen Dienstag, zu der Hendrik Erichsen vom Museum Kalkriese mit vielen spannenden Ideen, einer Menge historischer Gegenstände zum Anfassen und einer gehörigen Portion Enthusiasmus im Gepäck nach Siegburg kam, um zusammen mit den Schülerinnen und Schülern die Umstände und den Verlauf der Schlacht zu klären, aber auch um das alltägliche Leben der Römer und Germanen ins Hier und Jetzt zu bringen.
Was beispielsweise eine „Tunika“ oder eine „Fibel“ ist, konnten die SechstklässlerInnen am eigenen Leib erfahren, indem sie kurzerhand von Erichsen mit originalgetreuen Kleidungsstücken ausgestattet wurden und wahlweise in die Rolle des Germanen „Sigurd“, der römischen Adligen „Laetitia“ oder der germanischen Sklavin „Ada“ schlüpften. Auch ein römisches Kettenhemd (, das viel schwerer war, als viele SchülerInnen sich das vorgestellt haben) sowie ein römischer Helm der Legionäre standen zur Anprobe zur Verfügung.


Geholfen hat dies, so zeigt es die Geschichte, in der Varusschlacht allerdings nicht, denn Erichsen erklärte, dass das Gelände in Kalkriese sich für diese ansonsten äußerst erfolgreiche römische Angriffstaktik nicht eignete. Arminius, der Anführer einiger germanischer Stämme, habe sich seine gute Kenntnis des Geländes zunutze gemacht und die drei römischen Legionen samt Tross in einen fatalen Hinterhalt gelockt.
Nachdem sich alle mit viel Elan in die Rolle angreifender Legionäre eingefunden hatten und somit auch der sportliche Aspekt der Veranstaltung zur Geltung kam, ging es zurück in die Klasse, um dort in Kleingruppen und völlig ohne Anleitung ein Modell eines römischen Zeltes nachzubauen. Selbstverständlich gelang die den Sechstklässlern mit Bravour und sie hatten sichtlich Spaß dabei.
Alle zusammen haben einen spannenden und erlebnisreichen Tag erlebt, der noch durch das Zeigen und Herumgeben eines ganz besonderen Stückes abgerundet wurde, das Herr Erichsen mitbrachte – eine seltene Reitermaske, die das Gesicht berittener Legionäre schützte und im Original tatsächlich in Kalkriese gefunden wurde.
Herzlich gedankt sei dem Fachvorsitzenden im Fach Geschichte Steffen Ritzmann, der dafür sorgte, dass die Veranstaltung am GSA stattfand sowie Hendrik Erichsen vom Museum Kalkriese.
(Text: Brauner, Fotos: Brauner)
