Abschluss des Projekts “Schools for future” des Gymnasium Siegburg Alleestraße in Valencia
Vom 15. bis zum 21. Mai durften nun auch die letzten sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Erasmus+-AG in einen inhaltlichen und interkulturellen Austausch mit ihren Projektpartner:innen aus Lettland, Kroatien und Spanien treten. Da sich bereits alle vor zwei Monaten in Siegburg kennenlernen durften, war die Freude umso größer, die neuen Freund:innen wiederzusehen. Doch auch unbekannte Gesichter aus Kroatien und Lettland vervollständigten die Gruppe der 40 Jugendlichen im Alter von 13 – 17 Jahren, die seit zwei Jahren an dem Projekt Schools for Future arbeiten.
Wie auch bei den anderen Austauschen in Bjelovar (Kroatien), Skrunda (Lettland) und Siegburg, stand die Arbeit am Projekt im Vordergrund. So berichteten die spanischen Gastgeber:innen ihren Gästen, welche Projekte sie in den letzten Jahren durchgeführt haben und wie sie versuchten, ihre Schule umweltfreundlicher zu gestalten.


Da die spanische Schule im Herzen von Valencia liegt, war der Fokus ein anderer als beispielsweise in Skrunda – einem 2000 Einwohnerdorf, umgeben von viel Natur. In Skrunda konzentrierte man sich hauptsächlich auf die Müllvermeidung, Energieersparnis und Aufklärung, wohingegen in Valencia der Fokus auf Begrünung, Schutz von Ressourcen und umweltschonender Mobilität lag. Und genau das machte dieses Projekt rückblickend so wertvoll und spannend: Die geografische Lage der vier Partnerschulen ist so unterschiedlich, dass die Ideen und Lösungsmöglichkeiten vielfältig und kreativ waren. Auf diese Weise bekamen alle Teilnehmer:innen einen Einblick in die Probleme verschiedenster Klimazonen und in die Involvierung verschiedener Regierungen bezüglich umweltschonender Ressourcen. Denn auch die Politik spielt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels.
In Spanien lernten die Jugendlichen beispielweise, wie sie Papier selbst herstellen und somit ihr altes Papier recyceln können. Darüber hinaus stellten sie seed bombs her. In diesen kleinen ökologischen Bomben befanden sich Pflanzensamen. Diese wurden später auf karge Flächen in der Stadt geworfen, um die Pflanzenvielfalt zu erhöhen und den Insekten einen nährreicheren Lebensraum zu ermöglichen. Um die Aufmerksamkeit auf das Thema Umwelt zu lenken, bemalten alle ihre Taschen mit wichtigen messages, die sie mit der Welt teilen möchten. Als weitere Aktivität diskutierten sie die Bedeutung der Mülltrennung und berieten sich, wie dies in Schulen besser funktionieren kann. Abschließend erhielten alle eine Stadtführung durch Valencia der anderen Art: Valencia wurde vom ökologischen Standpunkt aus betrachtet und kritische begutachtet.

Neben der Arbeit am Projekt durfte natürlich auch in Spanien der interkulturelle Austausch nicht fehlen. Nach einer Bootstour durch den Nationalpark Albufera lernten die Schüler:innen, wie eine traditionelle Paella gekocht wird. Zwei Teams traten gegeneinander an und die Lehrer:innen mussten blind entscheiden, welche Paella am besten gelungen ist. Zusätzlich zu dem Nationalpark lernten sie das kleine Dorf Palmar kennen, das direkt an dem Nationalpark liegt und für seinen Reisanbau und die Fischzucht bekannt ist. Das Privileg, in dem Nationalpark fischen zu dürfen, wird seit vielen Jahrhunderten weitervererbt, weshalb die Einwohner sehr stolz auf ihr Geschäft sind. Ihr wichtigstes Ziel ist es, den Nationalpark zu schützen, denn für sie ist er ihre Lebensquelle.
Abschließend lernten die Teilnehmer:innen mehr über die Geschichte Saguntos kennen – ein Städtchen mit römischem Einfluss. Sie besuchten ein archäologisches Museum, gingen ins römische Theater, erklommen die alte römische Festung und bekamen eine Stadtführung. So bekamen sie einen guten Eindruck über what happend (kleiner Insider…).
Nachdem nun die Phase der Austausche beendet ist, trifft sich die Erasmus+ AG, um über ihre Erfahrungen zu sprechen und die wichtigsten Erkenntnisse zusammenzuführen. Vor zwei Jahren haben sie es sich zum Ziel gemacht, ihre Schule umweltfreundlicher zu gestalten. Einige Ideen wurden bereits umgesetzt, jedoch soll es dabei nicht bleiben. Nun heißt es zu evaluieren, welche Ideen der anderen Schulen ebenfalls am GSA umsetzbar sind.
Die Erkenntnisse der letzten zwei Jahre sollen natürlich nicht nur dem GSA nutzen. Deshalb wird es nun das abschließende Ziel der 80 Teilnehmer sein, einen Leitfanden für andere Schulen in ganz Europa zu erstellen. In diesem möchten sie Tipps geben, wie auch andere Schulen umweltfreundlicher werden können. Denn der Klimawandel betrifft uns alle.
(Text: Inken Hoischen, Fotos: Eden/Hoischen)
