Mehr Umweltschutz am GSA?
Vor zwei Jahren startete das zweite Erasmus+ Projekt am GSA, welches ganz im Zeichen des Umweltschutzes stand. 21 Schülerinnen und Schüler der damaligen 8. Klassen entschieden sich dafür, das GSA umweltfreundlicher zu gestalten. Während des ersten Projektjahres wurden Ideen gesammelt, diskutiert und wieder verworfen oder als wertvoll erachtet.
Die AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer beleuchteten zunächst mit kritischen Blick ihre eigene Schule und schauten, was die Schule bereits für den Umweltschutz tut. Das GSA hat beispielsweise einen sehr grünen Schulhof, der viele verschiedene Bäume beherbergt. Darüber hinaus wird durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach grüner Strom erzeugt und es gibt viele Möglichkeiten, das Fahrrad abzustellen und somit bequem auf das Auto zu verzichten. Auch die Mülltrennung ist ein sehr wichtiges Thema, das durch die Müll-AG, geleitet von Steffen Ritzmann, seit längerer Zeit im Fokus steht. Dies sind allerdings nur einige Beispiele für die gute Ausgangslage des GSA.
In einem zweiten Schritt überlegten sich die Schülerinnen und Schüler, was über die guten Grundvoraussetzungen hinaus, verbessert werden kann. Denn wer weiß dies besser als die Jugendlichen, die täglich die Schule besuchen? Sie dachten in alle Richtungen und evaluierten die Umsetzbarkeit der vielfältigen Möglichkeiten. Themen wie Energie, Bepflanzung, Mobilität, Müll, Materialverbrauch aber auch Gesundheit, Ernährung und Bewegung wurden angesprochen und diskutiert. Nur sehr widerwillig verabschiedete sich die AG von der Idee der Energiegewinnung durch Geothermie und Wasserkraft – schließlich fließt durch unsere Schule der Mühlengraben – und widmeten sich umsetzbareren Zielen. Dank der Förderung durch die EU standen dem Projekt 12.000 € zur Verfügung, die in die Schule investiert werden konnten. Nachdem die Ziele und die Investition klar waren, mussten sie die Schulleitung und das Kollegium von diesen überzeugen und sie auf ihre Seite ziehen. Fundiert und motivierend wurden die Ideen vorgetragen und mit viel Lob und Zustimmung belohnt.
Im zweiten Projektjahr konnten die geplanten Ideen endlich umgesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler beachteten hierbei, viele Kanäle anzusprechen, damit der Umweltschutz langfristig ein wichtiges Thema am GSA bleibt und nicht nach Ende des Projekts in den Hintergrund rutscht. Deshalb planten die AG-Teilnehmer zum einen Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas zu schaffen und zum anderen sowohl kleinere Aktivitäten durchzuführen als auch langfristige Veränderungen herbeizuführen.
Um ein Bewusstsein zu schaffen wurden beispielswiese Videos in allen Klassenstufen gezeigt und Plakate in der Schule verteilt, wie man persönlich umweltfreundlicher Leben kann. Darüber hinaus gab es den Müll-Vermeidungs-Tag, an dem alle Schüler versuchen sollten, keinen Müll zu produzieren. Jeglicher Müll, der nicht vermieden werden konnte, musste wieder mit nach Hause genommen werden, um somit den eigenen Konsum zu dokumentieren.
Als kleinere Aktivitäten sammelten Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen Müll in Siegburg und beteiligten sich somit am Siegburger Stadt-Putz-Tag. Darüber hinaus fand im Mai ein Sponsorenlauf statt, dessen Erlös an den BUND des Rhein-Sieg-Kreises gespendet wurde. Mit 11.350 € werden im Siegburger Umfeld Waldparzellen gekauft, die durch ihren Erhalt tausenden von Tieren, Pflanzen und Pilzen eine Heimat bieten und für uns Menschen Orte der Erholung darstellen. Die Garten-AG des GSA stellte sogenannte Seed Bombs her, die auf karge Flächen geworfen werden, um somit die Begrünung voranzutreiben und vielen Insekten zugutekommen.
Als langfristige Änderung und größtes Investment plante die Erasmus+-AG einen Schulgarten und erhielten für dieses Projekt Hilfe der Gemüseackerdemie. Ein Teil des Schulhofes wurde zunächst in einen Acker und nachfolgend in einen Garten umgewandelt, auf dem 13 verschiedene Gemüsesorten bereits ihre Früchte tragen. Der Schulgarten wird in den 5ten und 6ten Klassen gepflegt und ebenfalls in deren Unterricht mit eingebunden. So findet beispielsweise die Flächenberechnung im Matheunterricht oder die Untersuchung des Bodens im Biologieunterricht auf dem Schulgarten statt und fördert die Motivation der Schülerinnen und Schüler aktiv die Themen zu lernen. Die intensive Pflege findet durch die von Frau Eden geleitete Schulgarten-AG statt.
Das Erasmus+-Projekt wurde jedoch nicht nur von den Schülerinnen und Schüler des GSA durchgeführt, sondern ebenfalls von 60 Schülern an unseren Partnerschulen in Kroatien, Lettland und Spanien. Auch unsere Partnerinnen und Partner haben im ersten Projektjahr fleißig gearbeitet, weshalb im zweiten Jahr ein reger Austausch über die Ergebnisse stattfand. In Kroatien durften wir sogar unser Projekt im nationalen TV vorstellen und somit für mehr Umweltschutz an Schulen in ganz Europa werben.
Dank dieses Austausches, ist auch das GSA noch lange nicht am Ende des Weges angelangt. Viele Ideen wurden aus den anderen Ländern mitgebracht und sollen im nächsten Schuljahr umgesetzt werden.
Gemeinschaftlich haben die vier Schulen in Deutschland, Kroatien, Lettland und Spanien einen Leitfaden für Schulen in Europa erstellt, wie sie ebenfalls umweltfreundlicher existieren können. Zusammengefasst wurden diese Ideen unter anderem in einem eBook, welches die Erasmus+ AG mit Stolz vorstellt. Das Buch ist voller Ideen, Fotos, Videos und eingesprochenen Erklärungen, sodass jede Schule sich die für sie passenden Projekte heraussuchen kann. Denn jede Schule hat eine andere Ausgangslage und andere Bedingungen. Anbei der Link:
https://read.bookcreator.com/Vk5EUmQZvmUHLJ70KldFCAdoBl53/toaT6desQW6H8uv3NTbK5g
Am 15. Juni feierten die AG-Teilnehmenden das Ende des Projekts mit einem großen Fest, zu dem auch Eltern, die Schulleiterin Sabine Trautwein, Achim Baumgartner vom BUND und weitere Lehrerinnen und Lehrer des GSA eingeladen wurden. Aber auch wenn die AG nach zwei Jahren ihr Ende findet, werden die Aktivitäten, die Bewusstmachung und der Vorsatz umweltfreundlich zu sein weiterhin ein Teil des GSA bleiben und seine Identität als angehende Europaschule ausmachen.
(Text: Hoischen)