Erfahrungen auf einem Workshop im Deutschen Museum Bonn
Sie ist das größte Organ des menschlichen Körpers und gilt weithin als das wichtigste Sinnesorgan: Die Haut. Grund genug für die Achtklässler des Differenzierungskurses „Biologie-Chemie mit Ernährungslehre“ sich intensiv mit dem Thema „Haut“ zu beschäftigen. Was ist bei der Wahl von Hautpflegeprodukten zu beachten? Welches Shampoo ist am hautverträglichsten? Womit lassen sich Fett und Schmutz am besten aus den Haaren entfernen? Welche Stoffe sind am ehesten als Shampoo geeignet und wie steht es mit der Schaumbildung?
Für Schaumschläger bietet das Deutsche Museum in Bonn zu diesem Thema einen Workshop an, in dem die unterschiedlichen chemischen Reaktionen von drei Proben erforscht werden können: Schmierseife, Babyshampoo und Öl. Zunächst war den Schülerinnen und Schülern nicht bekannt, was die drei Proben enthalten. In Kleingruppen sollten sie dann herausfinden, welche der drei Proben sich am besten zum Haarwaschen eignen. Und das hieß – nach einer kurzen Einführung in das Thema „Waschaktive Substanzen“ – nach Herzenslust experimentieren. Die Schüler versetzen dazu ein 2-Phasen-Gemisch aus Öl und Wasser mit drei Proben und prüften das Emulsionsvermögen. „Dabei geht es darum, wie gut sich zwei eigentlich nicht mischbare Flüssigkeiten mischen lassen. Dies ist bei der Herstellung von Crémes und Kosmetika meist wichtig, man kennt aber auch Milch als eine Emulsion“, erklärt Fachlehrerin Birgit Kempe-Weitkamp. Mit Hilfe von Rotkohlsaft und einer pH-Skala wurde anschließend der Säuregehalt der einzelnen Lösungen bestimmt.
Durch Schütteln stellten die Schüler bei den drei Proben die Fähigkeit zur Schaumbildung fest. Ein „Vulkan“ aus Öl entstand, als die Jungwissenschaftler die Oberflächenspannung des Wassers mit Shampoo herabsetzten. Mit Hilfe der beobachteten Phänomene wurde abschließend festgestellt, welche der drei unbekannten Proben das Babyshampoo ist.
In einer Berufsorientierungsphase erfuhren die Achtklässler Interessantes über Berufe aus den Bereichen Chemie und Drogistik. Mittels eines Infozettels zum jeweiligen Berufsbild wurden in Kleingruppen Präsentation vorbereitet, die anschließend im Plenum vorgestellt wurden. Nebenbei lernten die Schüler auch Recherchemöglichkeiten zur Berufsfelderkundung kennen. In einer weiteren Übung waren Kreativität und Improvisationstalent gefragt. Erprobt wurde die eigene Performance bei der Präsentation von fingierten Produktpräsentationen und simulierten Verkaufsgesprächen. Das Lieblings-Experiment des Tages war indes der Öl-Vulkan, wie viele bekannten viele. Wer kann es verdenken? Explosionen und Vulkane bieten – zumindest im Labor – ein Höchsmaß an Spannung und Abwechslung. Immerhin kamen alle mit heiler Haut davon.
(Text hk/bkw/ Januar 2018, Fotos: Birgit Kempe-Weitkamp)