Ein historischer Abiturjahrgang verlässt die Alleestraße
Der Erhalt der Hochschulzugangsberechtigung ist natürlich für jede Person ein großes Ereignis – gleich, ob mit gutem Schnitt oder auch knapp bestanden.
Doch der Abiturjahrgang 2022 ist auch für das Gymnasium Siegburg Alleestraße ein historisches Ereignis:
Denn zwischen den 108 Schülerinnen und Schülern, die erfolgreich ihr Abiturzeugnis in den Händen halten konnten, konnte einer von diesen, Joshua Lison, dies sogar mit den meisten Punkten in der Geschichte der Schule erreichen: 883 von 900 möglichen Punkten und einem Schnitt von 1,0.
Dieser moderierte zusammen mit seinem kleinen Bruder Elias Lison (9a) die Zeugnisvergabe. Schulleiterin Sabine Trautwein hob in ihrer Rede die unglaublichen Herausforderungen der Zeit hervor, wie den Krieg auf europäischem Boden, den man natürlich hoffte, überwunden zu haben und wünscht dem Abiturjahrgang „irgendeine Art von Erfolg“, die sich nicht immer gleich messen ließe:
Man müsse tun was man will, aber auch wollen, was man tue und untermalte dies mit dem Udo Jürgens Hit „Heute beginnt der Rest deines Lebens“, in welchem es auch darum geht „nicht in Tabellen zu passen“ und „um die Wahrheit zu kämpfen“.
Dr. Susanne Haase-Mühlbauer, als Vertreterin der Stadt Siegburg, die sich schon lange mit der Schule verbunden fühlte, hob ebenfalls die Besonderheit des Jahrgangs und des Gymnasiums aus Sicht der Stadt hervor:
Die sprachliche Exzellenz sieht man auch an den vier erfolgreichen Absolventen mit „CertiLingua“, einem europäischen Label für herausragende sprachliche und interkulturelle Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler wie auch die neun Schülerinnen und Schüler mit dem deutsch-französischen Doppelabschluss AbiBac. Sie hob zudem auch den hervorragenden MINT-Bereich als auch den ersten Kunst-Leistungskurs der Schule hervor, welchen das Gymnasium dank des kreativen Jahrgangs anbieten konnte.
In ihrem Grußwort bezog sie sich ansonsten auf das Buch „Wozu wir da sind“ von Axel Hacke, welcher ansonsten auf Nachrufe spezialisiert ist:
Hier gehe es nun aber darum ein lebendes Leben mit all seinen Möglichkeiten zu erfassen. So gibt sie den Abiturientinnen und Abiturienten einen Wunsch mit auf den Weg – und dafür hilft auch Udo Lindenberg mit „Mach dein Ding!“.
Bei den Fachpreisen erhielten Joshua Lison den Fachpreis für Philosophie sowie jenen für Sozialwissenschaften, Alexandra Droste erhielt den Fachpreis als bester Chemiker, Konstantin Scholz jenen für Mathematik und Tim Locke den Fachpreis für seine Leistungen im Bereich Physik. Zudem wurden Kaya Meurer, Henry Fleer und Tom Leopold für ihre Mitarbeit und technischen Kompetenzen im Bereich der Technik AG ausgezeichnet. Letzterer erhielt gemeinsam mit Joshua Lison auch eine Auszeichnung für seinen Einsatz für die Schülerschaft im Rahmen der Schülervertretung. Das beste AbiBac erreichte Janne Dettinger.
Musikalisch abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein Auftritt des Abiturienten Ali-Furkan Güney, welcher eine selbst komponierte „Abschiedssonate in Fis-Moll“ präsentierte, welche sowohl Hoffnung als auch Melancholie eines Abschiedes ausdrückte und sehr bewegte.
Damit waren die 108 Abiturientinnen und Abiturienten endgültig über „Los“ gekommen und können hinaus in die Welt ziehen und ihr Glück finden. Bestens vorbereitet sind sie dafür.
(Text: Klein, Fotos: Dahlmann, Uyar)