Wenn die Erde in sich zusammenfällt – Wir erforschen den tiefschwarzen Grund
Vor ca 9000 Jahren – Über Nacht entsteht ein 10 Meter tiefes Loch dort, wo sich heute das Heilige Meer befindet. Grund dafür war ein natürlicher Erdfall, verursacht durch unterirdische Hohlräume, die in sich zusammenbrachen. Der sich über die Jahrtausende anreichernde See stellt nun das Ziel der dreitägigen Bioexkursion des Bio-Leistungskurses dar.
Die Vorfreude war groß, als es für den Bio-Leistungskurs der Q1 hieß, nun endlich das gesammelte Wissen der vergangenen Unterrichtsstunden in die Praxis umsetzen zu dürfen. Das Thema war die Ökologie: Einfluss und Veränderung des Ökosystems See.
Am 06.03.2024 brach der Biologie LK gemeinsam mit Frau Kluth und Frau Zielinski früh morgens am Siegburger Bahnhof auf. Das Ziel: Das Bildungs- und Forschungszentrum im Nordrhein – westfälischen Naturschutzgebiet „Heiliges Meer“.
Hier stand dem Kurs eine Untersuchung der umliegenden Gewässer mitsamt dessen vielfältiger Ökosysteme bevor. Die Entstehung des Sees war zwar einem Erdfall geschuldet, eine tragische Sage begründet das Entstehen jedoch um einiges interessanter. Unzüchtige Mönche, die in einem Kloster lebten, dass genau dort gestanden haben soll wo nun das heilige Meer liegt, seien als Strafe ihrer Sünden im Erdboden versunken. So heißt es, dass auf dem Grund des Sees noch heute das Klostergemäuer steht und darauf wartet entdeckt zu werden.
In der Forschungsstation angekommen, war es zunächst wichtig, Vorwissen zusammenzutragen und sich weiteres Fachwissen anzueignen. Anschließend begab sich der Kurs auf einen Rundgang durch das Naturschutzgebiet, wobei bereits erste Proben genommen wurden.
Dazu zählte unteranderem das Messen des pH-Wertes oder des Nitrat- und Eisenwertes. Im Anschluss daran, ebenso wie im Verlauf des Donnerstags, lag der Fokus auf dem großen heiligen Meer. Mit zwei Booten konnte der Kurs in die Mitte des Sees fahren, dort Proben entnehmen und sie direkt vor Ort auswerten.
Jede Kleingruppe beschäftigte sich mit anderen Bereichen, darunter eine Titration des Wassers, eine Messung des Sauerstoffgehalts ebenso wie der Sauerstoffsättigung. Mittels eines Seils und eines Greifers konnte Mudde vom 10 Meter tiefen Seegrund geschöpft werde. Die tiefschwarze eisenhaltige Bodenprobe wurde mit allen Sinnen ausgewertet und untersucht.
Die protokollierten Daten konnten nun mit den Daten vorheriger Untersuchungen verglichen werden, um eventuelle Veränderungen des Gewässers herauszustellen.
Am Freitag wurden Wasserproben des Sees entnommen, die anschließend unter die Mikroskope gewandert sind. Dabei entdeckte jeder einzelne Schüler eine Vielzahl an Algentierchen, Organismen und weiterer kleiner Seebewohner.
Insgesamt lässt sich aus den drei Tagen, in denen wir die Forschenden seien durften, mitnehmen, dass jedes noch so kleine Ökosystem eine Besonderheit für sich ist, das zugleich leicht verwundbar ist und es gilt, jedes einzelne zu schützen. Wir bedanken uns bei dem Bildungs- und Forschungsinstitut Heiliges Meer für die schöne Erfahrung, sowie dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung.
(Text: Emma Lüdde, Fotos: Nina Kluth)