Fachlehrer Ulrich Kloppenburg berichtet von seiner Fortbildung in Genf
Der Film „Oppenheimer“ stürmt die Kinocharts und eröffnet einer neuen Generation die faszinierende Welt der Teilchenphysik. Die Forschungsgruppe am Schweizer Teilchenbeschleuniger CERN verfolgt zwar ebenfalls faszinierende aber weniger bedrohliche Forschungsgebiete. Um hier auf dem neusten Stand zu bleiben ergriff GSA-Physiklehrer Ulrich Kloppenburg – ähnlich wie etwa 20 andere Lehrerinnen und Lehrern aus ganz Deutschland – die Chance, den Wissenschaftlern über die Schulter zu schauen.
Die Teilnehmenden konnten am CERN eine Reihe von Experimenten und Teile der Forschungsinfrastruktur besichtigen. Der Tag bestand aus interessanten, aber auch anspruchsvollen Vorträgen über die Theorie der Teilchenphysik (Quantenfeldtheorie), über das Standardmodell der Teilchenphysik, über den Zusammenhang der Forschung mit der Astronomie und Kosmologie und natürlich auch Laborführungen, bei denen man sehen konnte, wie die Forschung mit anspruchsvollen Experimenten in der Praxis funktioniert. Auch der nahe Kontakt zu den Wissenschaftlern war spannend.


Nicht selten wurden Kontaktdaten ausgetauscht, falls sich später noch fachliche Fragen ergeben würden.
Diese Erfahrungen nutzen dann wiederum, um Schülerinnen und Schülern die Grundlagenforschung und Teilchenphysik darzustellen. Denn auch hier heißt es für das Gymnasium Siegburg Alleestraße als MINT-freundliche Schule am Puls der Zeit zu bleiben. Die Veranstaltung selbst wird durch die Dr. Hans Riegel-Stiftung gefördert. Ulrich Kloppenburg selbst berichtete: „Stark beeindruckt hatte mich die ungeheure Komplexität der gesamten Anlage, bei der beinahe jedes Element von Grund auf neu entwickelt werden musste, weil die Anforderungen durch hohe Magnetfelder und starke Strahlenbelastung extrem sind.“
Glück hatte man, dass der Beschleuniger derzeit repariert werden muss und daher keine Experimente durchgeführt wurden. Ansonsten hätte man keine Detektoren sehen können, da dieser Bereich wegen lebensgefährlicher Strahlungswerte nicht betreten werden kann. Positiv fiel auch auf, dass der Frauenanteil in der Forschung deutlich größer ist als oft in den Physikkursen: Er liegt dort bei ca. 40 %. Vielleicht kann der Film Oppenheimer sogar noch mehr begeistern!
(Text: Klein/Kloppenburg, Fotos: Kloppenburg)
Bilder:
- Kollegin Jana Jones vom Anno-Gymnasium und Herr Kloppenburg beim ISOLDE-Experiment
- Der CMS-Detektor (Compact Muon Solenoid)
- Herr Kloppenburg im LHC-Tunnel (Large Hadron Collider) bei Reparaturarbeiten… oder vielleicht vor einer Fotowand…
- Wirkungen des Magnetfeldes des CMS-Detektors in ca. 20 m Entfernung

