Workshoparbeit für PädagogikabiturientInnen am GSA
„Sie haben unseren Blick wirklich verändert. Dass meine Perspektive so erfahrungsbezogen ist, war mir nicht klar.“ , lautete das Fazit einer Schülerin. Dieser Wechsel in der Perspektive und die Umsetzung für den erzieherischen Alltag beschreibt sogleich das Hauptziel, das die Pädagogikfachlehrerinnen Hannah Bibo und Natascha Messerschmidt für diese Unterrichtseinheit verfolgen. Am 15.02.22 wurden sie hierbei von einer Referentin unterstützt.
Der Workshop von Frau Stockmann, die als Diversity-Expertin arbeitet und in Niederkassel ein Geschäft für vielfältige Spielzeuge betreibt, wurde von den SchülerInnen sehr gut aufgenommen. Zunächst erläuterte Sie (auch am eigenen Beispiel), dass viele Personengruppen in Kinderbüchern nicht repräsentiert und in Spielzeugen nicht berücksichtigt werden. Auf Grundlage verschiedener wissenschaftlicher Studien erfuhren die Teilnehmenden, dass überwiegend weiße, intakte, heterosexuelle Durchschnittsfamilien gezeigt werden und dass sich Systeme so reproduzieren. Im Sinne der Vielfalt und eines authentischen Miteinanders wäre es aber sinnvoll, dass sich alle Kinder, egal welcher Herkunft oder in welcher Familienstruktur sie leben, gesehen und repräsentiert fühlen. Nur so kann es möglich werden, dass Kinder von Anfang an ein realistisches Bild der Gesellschaft bekommen und Integration wirklich gelingt.
Der Vortrag bettet sich in die vom Kernlehrplan vorgesehene Reihe zum Thema interkulturelle Erziehung ein und verfolgt die Anbahnung von Toleranz, Verständnis, Empathie und interkultureller Handlungskompetenz. Vor allem im Bereich der Handlungskompetenz ist es wichtig, dass die theoretischen Grundlagen, die der Unterricht und auch der Eingangsvortrag von Frau Stockmann gelegt haben, durch praktische Erfahrungen vertieft werden. SchülerInnen und Schüler sollen die Möglichkeit haben, interkulturell tätig zu werden und beispielsweise Spielzeuge kennenlernen, die dies unterstützen.
So hatten die Teilnehmenden auch die Chance viele Materialien anzusehen und sogar auszuprobieren: Zum Beispiel ein Puzzle, bei dem man den afrikanischen Kontinent detailliert kennenlernt. Außerdem standen Memoryspiele zur Verfügung, deren Ziel es ist, dass die Kärtchen Männer und Frauen paarweise in der gleichen Berufsrolle zeigen. Sehr interessiert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler an Büchern und Puppen, die die Vielfalt in Familien zeigen.
Abschließend äußerten sich die Abiturientinnen und Abiturienten über die Veranstaltung als sehr gewinnbringend und schlugen vor, dass wir Malfarben und Verbandsmaterialien (Pflaster), die verschiedene Hauttöne zeigen, in den Schulalltag integrieren.
Wir danken Frau Stockmann für Ihre engagierte Art und die hervorragenden Einblicke.
(Text / Bild: N. Messerschmidt, H. Bibo)