Das Genlabor „Genetics-to-Go“ ermöglicht Lernenden, DNA von Tieren zu extrahieren
Welches Stück Fleisch liegt dort eigentlich auf dem Teller? Von welchem Tier stammt es? Bei solchen Fragen hilft es normalerweise, sich in der Küche zu erkundigen. Doch falls diese nicht zur Verfügung steht oder man dies prüfen möchte, sieht die Sache schon kniffliger aus. Aber eine Erkenntnis hilft dabei natürlich: DNA unterscheidet uns alle, ob nun Menschen oder Tiere. „Warum sollten wir das dann nicht experimentell testen?”
Dies dachten sich die Bio-Kurse der Q1 von Fachlehrerinnen Simone Pullwitt und Nina Kluth des Gymnasiums Siegburg Alleestraße und wurden mithilfe des Schülerlabors „Genetics-to-Go“ tätig. Dieses wurde vom „Zentrum durch Innovation“ (ZDI) finanziert. Das ZDI ist ein Netzwerk zur Förderung von naturwissenschaftlich-technischem Nachwuchs in NRW und hat über 4500 Partner aus allen gesellschaftlichen Bereichen.
Um 8 Uhr begann das Experiment. Ziel war es, 50 Gramm Fleisch zu identifizieren. Damit die Schülerinnen und Schüler dies tun konnten, mussten sie zuerst die DNA isolieren. Die DNA ist im Fleisch enthalten, genau wie eine Menge anderer Stoffe. Um diese zu entfernen, konnten die Schüler mit großen, speziellen Pipetten Flüssigkeiten hinzufügen und entnehmen. Den Forschenden wurden zusätzliche Maschinen zur Verfügung gestellt, wie eine Zentrifuge oder einen Thermocycler – eine Maschine für Temperatur-Regulation. Nach sechs Stunden des Experimentierens hatten sie isolierte und vervielfältigte DNA. Aber wie konnten sie denn nun wissen, ob die DNA einem Schwein, einer Pute oder einem Rind gehört? Dies wurde ermöglicht mit einem Bild, das am Ende erstellt wurde. Hier werden unterschiedliche Striche angezeigt, die zur Identifikation des Fleisches dienen. Beim Experimentieren half dabei Dr. Ellen Barzen vom Schülerlabor mit fachlicher Expertise. So konnte am Ende dem Fleisch jedes Geheimnis entlockt werden.
(Text: Volp/Klein, Fotos: Volp, Kluth, Hornfischer)