Straßburg- Trip verbindet Sightseeing mit Bildung und europäischen Berufsperspektiven
Für einen Kurztrip am Wochenende des 24./ 25. November 2023 machte sich eine kleine Gruppe frankophiler Q1-Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Uhrner-Platen und Frau Gesellchen sowie verschiedener anderer Schülergruppen aus dem Rhein-Sieg-Kreis mit ihren Lehrerinnen und Lehrern auf ins elsässische Straßburg.
Organisiert wurde die Reise von der Deutsch-französischen Gesellschaft, die durch Frau Wöller und Herrn Radcke vertreten wurde.
Nach einer kurzweiligen Busfahrt ab Bonn bestand das Programm am Freitag hauptsächlich aus der Besichtigung des Europarates in Straßburg, dessen aktuelle Bedeutung als Institution zum Schutz der Menschenrechte in Europa bei einer Führung durch das Gebäude besonders deutlich wurde. Die Vertreter der aktuell 46 Mitgliedsstaaten des 1949 gegründeten Europarates – Russland ist seit Beginn seines Angriffskriegs auf die Ukraine kein Mitgliedsstaat mehr – treffen sich dort regelmäßig, um über die Förderung der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit zu wachen und zu beraten.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann unsere Jugendherberge, von der aus einige Gruppen inclusive uns spontan entschieden, zu einem abendlichen Weihnachtsmarktbummel aufzubrechen. Schließlich war an diesem Freitag der weltberühmte Weihnachtsmarkt in Straßburg eröffnet worden. Die Stadt schmückt sich nicht umsonst mit dem Titel „capitale de Noël“ (Hauptstadt von Weihnachten); die Atmosphäre dieses sich fast durch die ganze Stadt ziehenden Weihnachtsmarktes ist tatsächlich atemberaubend.
Der Samstag stand ganz unter den Eindrücken der deutsch-französischen Studienmesse: an ungezählten Ständen in verschiedenen Messehallen konnten die Schülerinnen und Schüler in Begleitung der Lehrkräfte die riesige Bandbreite an deutsch-französischen und internationalen Studiengängen, Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland und deutsch-französischen Pilotprojekten entdecken.
Vom eher „klassischen“ deutsch-französischen Bachelorstudiengang der Rechtswissenschaften in Köln und Paris (Sorbonne Panthéon) über deutsch-französische Ingenieursstudiengänge und Management-Studiengänge bis hin zur europäischen Raumfahrt konnte in ein ungekanntes Spektrum an beruflichen Perspektiven eingetaucht werden. Die Voraussetzung für diese häufig karrierebetonten Studiengänge oder Ausbildungen: fließende Französischkenntnisse (am besten auf Niveau des Abibac) und sehr gute Englischkenntnisse.
Wer dieses Forum verlässt, dem ist noch einmal deutlich geworden, dass Französisch, trotz seiner scheinbar rückläufigen Bedeutung im europäischen Alltag, nach wie vor eine Schlüsselrolle in der europäischen und teils sogar internationalen Wirtschaft zufällt. Mit einem Abibac und zusätzlich sehr guten Englischkenntnissen lässt sich beruflich auf europäischem Gebiet sehr viel Boden gewinnen.
Workshops und Vorträge des Rahmenprogramms rundeten die Veranstaltung ab. Der Workshop „réussir sa vie, réussir dans la vie“ (sein Leben meistern, im Leben Erfolg haben) ermöglichte beispielsweise den interessanten dialogischen Vergleich der – fast philosophisch anmutenden– Diskussion darüber, was „Erfolg“ überhaupt bedeutet.
Über Bilder und Fotos konnte man über seine eigenen Vorstellungen von „Erfolg“ ins Gespräch kommen, sodass deutlich werden konnte, welche Werte und Schwerpunktsetzungen die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für sich persönlich haben. Die teilnehmenden Q1-Schülerinnen und Schüler zeigten keine Scheu, ihre Ideen auf Französisch zu vergleichen und zu besprechen. Zusammenfassend mit den Worten unseres Schülers Leon-Fabrice Kannengießer sagen wir: „Das deutsch-französische Forum bot uns neue und interessante Einblicke in Studiengänge und Arbeit in der deutsch-französischen Kooperation. Es war nicht nur bereichernd, sondern auch belehrend und sehr eindrucksvoll.“
Durch den anschließenden Sightseeing-Trip in der weihnachtlich glänzenden Straßburger Innenstadt, die mit alten Fachwerkhäusern und teils Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert nicht nur architektonisch zahllose Erinnerungen an die lange und verwobene deutsch-französische Geschichte bereithält, sondern auch Schmelztiegel kulinarischer Genüsse der beiden Nachbarländer ist, konnte dem besonderen elsässischen Flair nachgespürt werden.
Straßburg ist eine Reise wert – aber nicht nur in der sehr trubeligen Vorweihnachtszeit. Als Studentenstadt und „Grenzstadt“ zwischen Deutschland und Frankreich wird sie hoffentlich auch den einen oder anderen deutschen (Abibac)-Absolventen einmal in ihren Bann ziehen.
(Text/Fotos: Birthe Gesellchen)