Schülerprojekt des GSA wird in Berlin vorgestellt
Als die AG Fernerkundung des Gymnasiums Siegburg Alleestraße von ihrer Nominierung für den Airbus Schülerwettbewerb „Ideenflug“ im Deutschen Technikmuseums Berlin erfuhr, konnte das fünfköpfige Team nur vor Freude in die Luft springen. Deutlich höher als dieser Luftsprung ging aber dessen Idee hinaus: Nämlich in den Weltraum.
Der von der Airbus-Group initiierte Schülerwettbewerb „Ideenflug“ hatte auch dieses Jahr wieder dazu aufgerufen, dass sich Schülerinnen und Schüler kreativ mit naturwissenschaftlichen und technischen Themen auseinandersetzen, um innovative Ideen für die Luft- und Raumfahrt zu entwickeln. Im Interesse des Unternehmens Airbus als größter Luft- und Raumfahrtkonzern in Europa können „junge“ Ideen möglicherweise als Schlüssel zu noch ungelösten Fragestellungen der Luft- und Raumfahrt dienen. Die Idee „Recycle-Space-Garbage“ des Schülerteams „Space Changers“ der AG Fernerkundung schaffte es, sich für das Finale unter die zehn besten Teams Deutschlands zu qualifizieren. Mehr als ein ganzes Schuljahr arbeitete das Team gemeinsam mit ihrer Lehrerin Christina Müller an einer Projektidee, die Raumfahrt in Zukunft effizienter, umweltfreundlicher und sicherer zu gestalten. Ausgelöst durch die Handlung des Science-Fiction-Films „Gravity“ stellten sich Lea Brünagel (9d), Ayla Volp, Emmilu Stach, Jan Reichmann und Emeline Hefter (alle 8d) die Frage nach der realistischen Bedrohung der bemannten Raumfahrt durch Weltraumschrott. Um den sogenannten „Fiction-Fact“ des Filmes zu überprüfen, erfolgten tiefergehende Recherchen zum Thema „Weltraumschrott“. Die veröffentlichen Zeichnungen der European Space Agency (ESA), welche die „Dichte“ des um unsere Erde schwebenden Weltraummülls darstellten, schockierte die jungen Forscher nachhaltig. Weiterführende Nachforschungen nach aktuellen technischen Möglichkeiten, diesem Problem zu begegnen, machten dem Team sehr schnell deutlich, dass auch die Wissenschaft und Forschung aktuell noch keine nachhaltig hinreichende Lösungsstrategie entwickelt hat. Dies steigerte den Forschungsdrang der Gruppe immens. Mit großer Motivation machte sich die Gruppe ans Werk, informierte durch einen Kurzfilm die Schülerschaft über ihr „Recycle-Space-Garbage-Projekt“ und planten ihre Idee, Satellitentrümmer und Ähnliches mittels elektrischer Magneten „einzusammeln“.
Mit Hilfe von mehreren Experimenten zum Magnetismus fertigten die jungen Wissenschaftler ein Recycle-Space-Garbage-Modell-Modul basierend auf ihren Forschungsergebnissen an. Die „Space Changers“ wollten jedoch nicht nur den Weltraumschrott durch das RSG-Modul einsammeln, sondern auch wieder zurück auf die Erde transportieren. Als geeignete Idee erschien dem Team die Internationale Raumstation ISS als Zwischenstation zum endgültigen Transport auf die Erde via Raumkapsel zu nutzen. Somit könnte der Weltraumschrott in Zukunft dann beispielweise für den Bau neuer Satelliten verwendet werden. Von der Idee bis zur Umsetzung tüftelten die „Space Changers“ monatelang an ihrem Projektvorhaben und die vielen Mühen wurden schlussendlich belohnt. Eine von Airbus gesponserte dreitägige Reise nach Berlin, wo auf dem „Markt der Ideen“ im Deutschen Technikmuseum das Schülerteam ihre Idee einer Jury aus Luft- und Raumfahrtexperten sowie MINT-Experten vorstellen konnte. Mit dabei war auch „Wissen macht Ah!“-Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva, die durch das Bühnenprogramm der Preisverleihung führte und die GSAler eingehend zu ihrem Projekt interviewte. Die Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die als Schirmherrin im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie den Schülerwettbewerb betreut, lobte die Siegburger für ihr Engagement, die Raumfahrt in Zukunft umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Selbst wenn die Idee der „Space Changers“ nicht für den mit 3000 Euro dotierten Hauptpreis ausgezeichnet wurde, so war die komplett von Airbus finanzierte Reise in die Hauptstadt für das Team „unter den Besten Deutschlands“ bereits eine sehr große Auszeichnung ihrer Projektidee. Lea, Ayla, Emmilu, Emeline und Jan wurden durch die Nominierung beim Finale so motiviert, dass sie ihre Projektidee in jedem Fall weiterverfolgen und ausbauen wollen, um sich beim nächsten „Ideenflug“ mit der AG Fernerkundung wieder bewerben zu können. „Wir bleiben dran!“ (Text: Hans Klein, Christina Müller; Fotos: Christina Müller)