Sprachenunterricht bedeutet nicht nur eine Sprache zu lernen, sondern einen interkulturellen Austausch zu fördern
Beim Sprachenunterricht am GSA geht es natürlich in einem ersten Schritt darum, die Fremdsprache zu erlernen, jedoch in einem zweiten – und wichtigeren – diese anzuwenden und auch kulturell mehr über die Länder zu erfahren, in der die Sprache gesprochen wird.
Spanisch ist mit über 400 Millionen Muttersprachlern eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt und hauptsächlich in Spanien und Lateinamerika verbreitet. Die kulturellen Unterschiede und Besonderheiten der einzelnen Länder sind so groß, dass im Unterricht viele interessante Themen behandelt und diskutiert werden können. Themen der Sekundarstufe II sind beispielsweise die Kinderarmut in Lateinamerika, das Leben der Jugendlichen in Spanien und die Kultfigur ‘el Che’ in Kuba. Die drei Spanischkurse der Q2 behandelten in diesem Halbjahr die Situation und Verbreitung der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika. Besonders interessant für die Schüler*innen war in diesem Themenblock die geschichtliche Entwicklung – von den Mayas, Inkas und Azteken über die Eroberung durch Christoph Kolumbus bis zu den kulturellen Konflikten zur heutigen Zeit – und die Lebenssituationen der indigenen Bevölkerung.
Von dem großen Interesse und den vielen Fragen der Q2-Kurse inspiriert, stellten die Spanischlehrerinnen Kontakt zu zwei Mexikanern her, die indigene Wurzeln besitzen. Paty und Roberto leben in einem kleinen Dorf in Guerrero, im Süden Mexikos, verkaufen ihr Handwerkszeug auf Märkten der umliegenden Städte und stammen von den Azteken ab. Das Ehepaar erklärte sich dazu bereit, unseren Schüler*innen die Fragen zu beantworten, die ihnen am meisten unter den Nägeln brannten. „Hegt ihr einen Groll gegen die Spanier aufgrund der brutalen Eroberung beginnend in 1492?“ „Wie sieht euer Alltag aus – wie verdient ihr euer Geld?“ „Was ist euer Lieblingsessen?“ Dies sind nur einige der Fragen, die uns das mexikanische Ehepaar beantworteten.
Die Schüler*innen zeigten sich begeistert von dem interkulturellen Austausch und werden diese Erfahrung sicherlich lange im Gedächtnis behalten. Denn genau das ist es, was das Sprachenlernen so wichtig und interessant macht: Der Kontakt zu fremden Kulturen und die Möglichkeit von diesen zu lernen und den eigenen Horizont zu erweitern.