Zeitzeugengespräch mit Rainer Schneider
Am 9.11.1989 wurde die Mauer in Berlin geöffnet und damit das Ende der DDR eingeleitet. Nur 40 Jahre bestand dieses Land mit all seinen Besonderheiten vom „real existierenden Sozialismus“ bis zum „Trabi“, von der „Polytechnischen Oberschule“ bis zur „Stasi“. Vielleicht sollte man es nun, bald ein viertel Jahrhundert später, langsam damit bewenden lassen und die DDR „zu den Akten“ legen? Dem würde Reiner Schneider aus Bonn vehement widersprechen. Für den 1966 in Berlin geborenen freischaffenden Autor ist es ein großes Anliegen mit Schülerinnen und Schülern darüber ins Gespräch zu kommen, was eine freie, demokratische Gesellschaft ist, damit sie deren unschätzbaren Wert erkennen.

Gerne folgte er daher der Einladung des Geschichtsleistungskurses Q2 von Fachlehrer Steffen Ritzmann und berichtet von seiner Kindheit und Jugend in der DDR.
Die Schülerinnen und Schüler verstanden, wie wichtig ein angepasstes Leben für einen jungen Menschen in dieser Zeit war und wie schwer es all jene hatten, die sich nicht anpassen konnten oder wollten. Viele Nachfragen machten besonders deutlich, wie unvorstellbar es heute wäre, in einer Gesellschaft zu leben in der Überwachung und Kontrolle bis in die privatesten Bereiche des Lebens reichen. Am Ende blieb neben vielen beantworteten und einigen unbeantworteten Fragen auch das beklemmende Gefühl, dass wir oft zu wenig tun um Freiheit, Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft zu verteidigen.
(Text: Ritzmann/Klein, Fotos: Ritzmann)