Neues Austauschprogramm mit Argentinien gestartet
Die Idee ist erst einmal nicht neu: Schon das Berliner Komitee für den internationalen Schüleraustausch entsandte in den Jahren 1910-1912 laut seinem Jahresbericht 125 Schüler ins Ausland. Sinn und Zweck ist das Kennenlernen der Kultur, des Landes, der Sprache, das Erlernen größerer Selbstständigkeit und das Schärfen von interkultureller Kompetenz. Während die Verbindungen damals aber nur nach England und Frankreich reichten, ist der Kulturkontakt in der heute immer weiter verknüpften, globalisierten Welt weitreichender. Eine Besonderheit ist ein Austauschprogramm zwischen Deutschland und Argentinien trotzdem noch. Umso freudiger war die Aufnahme der drei argentinischen Austauschschüler. In den nächsten drei Monaten haben diese nun Zeit sich an unser Klima zu gewöhnen – denn eine dicke Winterjacke tragend erzählt Austauschschüler Bruno, dass es derzeit 30° C in Mar del Plata seien.
Der Austausch mit der deutschen Schule Instituto Juan Gutenberg in Mar del Plata bietet für die Spanischlernenden GSAlern eine langersehnte Möglichkeit, die gelernte Sprache alltäglich anzuwenden und kulturelle Besonderheiten Lateinamerikas am eigenen Leib zu erfahren. Denn auch unsere Schülerinnen und Schüler bekommen in der Jahrgangsstufe EF die Chance, einen Rückbesuch von maximal drei Monaten wahrzunehmen.
Neben dem Temperaturschock ist schon alleine die Umgebung eine völlig andere: Für die Argentinier dürfte Siegburg wie ein Dorf wirken, denn ihre Heimatstadt Mar del Plata hat über eine halbe Million Einwohner und liegt direkt an einem kilometerlangen Sandstrand. Der erste Eindruck von Siegburg ist allerdings überaus positiv und auch die Schule beeindruckt. „Diese Schule ist viel größer als unsere Schule in Argentinien. Ich hoffe, dass wir uns hier zurechtfinden!“, sagte Florencia beim Kennenlernen der Schule. Dabei wird ihr ihre Austauschpartnerin Hannah jedoch mit Sicherheit helfen.
Dass alle sechs sehr harmonisch wirken, freut Spanischlehrerin Inken Hoischen besonders, ist allerdings nicht überraschend. „Bevor die Austauschpartner zugeordnet werden, geben alle Interessenten einen Steckbrief mit ihren Hobbys und Interessen ab und gemeinsam wird dann nach passenden Partnern gesucht. Sobald diese gefunden wurden, werden die Kontaktdaten ausgetauscht, sodass sich die Schülerinnen und Schüler im Voraus kennenlernen können und eine Vorahnung haben, ob sie es sechs Monate miteinander aushalten“, erklärt diese mit einem Schmunzeln.
Die neue Möglichkeit des Austauschs ist zwar noch ganz neu am GSA, jedoch kann schon jetzt von einem vollen Erfolg gesprochen werden. Und nicht nur, weil die drei Argentinier Bruno, Joaquín und Florencia den Spanischkurs mit Mate-Tee und ihrer Leibspeise dulce de leche verwöhnten. (Text: Klein, Fotos: Inken Hoischen)