Die Frankreich-AG zaubert ein Menü für Athletinnen und Athleten
Heute verwandelte sich die Schulküche in eine kleine olympische Kocharena, als die Frankreich-AG zu einem besonderen Projektkochen zusammenkam. Unter dem Motto “Olympia” stellten die Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr an der AG und dem Frankreich-Austausch teilgenommen hatten, ihr Können unter Beweis. So wurde aus dem Thema “Olympia” nicht nur ein sportliches, sondern auch ein kulinarisches Highlight, das allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird.
In geselliger Runde und inspiriert von der französischen Kochkunst kreierten die jungen Köchinnen und Köche ein “Menü für Athletinnen und Athleten”. Dieses sollte nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch hohen ernährungsphysiologischen Ansprüchen genügen: reich an Proteinen für den Muskelaufbau, kalorienarm und dennoch gesund.
Das Menü bestand aus drei Gängen: Zur Vorspeise gab es Baguette mit Avocadocreme an Salatbouquet, gefolgt von einer Hauptspeise aus Hähnchenbrust mit geschmorter Auberginenpaste und Reis. Den süßen Abschluss bildete das Dessert: Erdbeerquark Sommertraum. Wie in Frankreich – das Auge isst mit – war auch das schöne Anrichten eine wichtige Aufgabe.
Mit großem Eifer und Begeisterung machten sich die Schülerinnen und Schüler ans Werk. Unter der Anleitung von Frau Gesellchen bereiteten sie die verschiedenen Gerichte zu, die sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugten.
Die Atmosphäre in der Schulküche war ausgelassen und fröhlich. Es wurde geschnitten, gekocht und gelacht – der Teamgeist, der auch im Sport so wichtig ist, war deutlich zu spüren.
Beim gemeinsamen Essen zeigten sich dann die Vorzüge des französischen savoir vivre: gegessen wurde in Gemeinschaft und zum Gedankenaustausch. Da am Vormittag in der Schule eine Wahl in Vorbereitung der Europawahlen am 9.6. stattgefunden hatte, bei der schon einige Schülerinnen und Schüler aus der AG wählen gehen dürfen, entsponn sich schnell ein sehr intensives, teils emotionsgeladenes Gespräch. Alle Nuancen von fröhlich-ausgelassen bis erregt und besorgt waren vertreten, da die anstehende Europawahl die Gemüter stark erregte. Verschiedene Parteien und ihre Interessen, das Wahlverhalten einiger Mitschülerinnen und Mitschüler sowie eigene Betroffenheiten, Ängste und Hoffnungen wurden intensiv diskutiert.
Eine besondere Überraschung bot sich, als ehemalige Abiturienntinnen, die vor 50 Jahren ihr Abitur auf der Alleestraße abgelegt hatten, plötzlich die Küche besuchten. Sie freuten sich, die Küche „fast wie vor 50 Jahren“ wiederzufinden, und betonten immer wieder, dass nicht jede Schule eine Schulküche besitze und dies von großem Wert sei. Auch zeigten sie sich begeistert von den französischen Kreationen. Eine Dame bemerkte augenzwinkernd, sie habe Französisch “natürlich auf der Alleestraße” gelernt und käme gerade aus der Champagne zurück. „Merveilleux“, dass hier von den „jungen Leuten“ französisch gekocht würde.
Die Frankreich-AG widmet sich der Vor- und Nachbereitung des Frankreichaustausches und setzt ganz auf das Lernen mit „Kopf, Herz und Hand.“ Frankreich soll mit allen Sinnen erlebt werden. Das thematische Dach der AG, über das sich die teilnehmenden deutschen und französischen Jugendlichen austauschen, ergibt sich meist aus dem aktuellen Kontext: war es 2023 der Umweltschutz, sind es dieses Jahr die Olympischen Spiele in Paris. Eine Gruppe nahm am Wettbewerb des Institut français Berlin teil. Als Geschenk dafür gab es eine Konzerteinladung und für die organisierende Lehrkraft Freikarten für die olympischen und paralympischen Spiele in Paris. Und wer weiß – vielleicht werden die nächsten olympischen Athleten nicht nur Medaillen, sondern auch Michelin-Sterne gewinnen!
(Text/Fotos: Birthe Gesellchen)